Die Lehre der makrobiotischen Ernährung entwickelte sich bereits in der Antike und erlebte zu Ende des 18. Jahrhunderts ein Revival. Spezielle Ernährungsvorgaben sollen für ein langes und gesundes Leben sorgen. Brot spielt bei der Ernährungsweise eine zentrale Rolle und abwechslungsreiche Rezepte bringen Vielfalt auf den Speisetisch.
Brotrezepte – diese Varianten passen in eine makrobiotische Ernährung
Die makrobiotische Ernährung fokussiert sich vor allem auf Getreide, Hülsenfrüchte und Saaten. So zählt auch Brot zu den erlaubten Nahrungsmitteln und macht einen zentralen Bestandteil des Ernährungskonzeptes aus. Vor allem sollen Vollkornprodukte einen großen Teil der Ernährung decken. Da kommen Rezepte für Brote genau richtig, denn diese passen perfekt ins Konzept. Da die Auswahl in den Läden meist recht eingeschränkt ist, können sich Interessierte einfach als Hobbybäcker versuchen.
Gut zur Linie der Makrobiotik passt ein rustikales Altdeutsches Landbrot. Dieses basiert auf Sauerteig und kommt so ganz ohne Zusätze aus. Daneben sind nur noch Weizenvollkornmehl und Roggenmehl enthalten. Eine weitere Idee ist ein Vollkornbrot mit Einkorn. Hier handelt es sich um ein ganz klassisches Landbrot, das in sehr ähnlicher Form sicherlich schon vor Jahrhunderten gebacken wurde. Neben Einkorn-Vollkornmehl und Sauerteig sowie Salz benötigt dieses Brot grundsätzlich keine weiteren Zutaten.
Die Grundlagen der makrobiotischen Ernährung
Die Makrobiotik geht auf das alte Griechenland zurück. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und beschreibt Menschen, die durch einen gesunden Lebensstil besonders lange leben. Die heutige Auslegung der makrobiotischen Ernährung geht größtenteils auf den japanischen Philosophen Georges Ohsawa zurück. Durch eine Weiterentwicklung der Makrobiotik und eigenen Ernährungsregeln war er der Meinung, die Tuberkulose, an der er seit der Kindheit litt, besiegt zu haben.
Im Wesentlichen kombinierte Ohsawa taoistische Lehren mit einer ausgewogenen Ernährung sowie den bisherigen Regeln der Makrobiotik und legte so den Grundstein für die moderne makrobiotische Ernährung. Viele Richtlinien entstammen der Ernährung in den japanischen Zen-Klöstern. Dort führten viele Mönche ein langes und glückliches Leben. Ohsawa führte dies vor allem auf die Ernährung in den Klöstern zurück.
Im Mittelpunkt der Ernährungslehre stehen Getreidearten. Typisch für Japan wählte Ohsawa braunen Reis, der ebenfalls in die Kategorie der Vollkornprodukte fällt. Ergänzt wird das Konzept von Buchweizen sowie verschiedenen Arten von Hülsenfrüchten. Zucker ist in der Makrobiotik grundsätzlich verpönt und gilt als Auslöser von typischen Zivilisationskrankheiten.
Prinzipien der Makrobiotik
- Yin und Yang
Die Auswahl der Lebensmittel basiert auf ihrem energetischen Verhältnis von Yin und Yang. Lebensmittel sollten ein ausgewogenes Verhältnis aufweisen, um das innere Gleichgewicht zu fördern. - Natürliche und regionale Lebensmittel
Makrobiotik bevorzugt saisonale und regionale Produkte, um im Einklang mit der Umwelt zu leben. - Vollwertige Nahrungsmittel
Vollkorngetreide, Gemüse, Hülsenfrüchte und fermentierte Lebensmittel stehen im Vordergrund. Verarbeitete und raffinierte Lebensmittel werden vermieden. - Fermentierte Lebensmittel
Fermentierte Lebensmittel wie Miso, Tempeh, Sauerkraut und auch Sauerteigbrot spielen eine wichtige Rolle, da sie probiotische Eigenschaften haben, die die Darmgesundheit fördern.
Sauerteig – die Wunderwaffe für vielseitige Brotrezepte
Wer längerfristig auf eine makrobiotische Ernährung setzen möchte, sollte sich mit dem Thema Sauerteig beschäftigen. Sauerteig ist ein traditionelles und natürliches Triebmittel für Teigwaren, primär für Brote auf Basis von Roggenmehl oder anderen Mehlsorten. Es ersetzt andere Triebmittel und lockert Teige mithilfe von wilden, natürlichen Hefe- und Milchsäurebakterien auf. Das sorgt für einen ganz typischen Geschmack in den fertigen Broten.
Sauerteigbrot passt gut zur makrobiotischen Ernährungsweise, weil es ein fermentiertes Lebensmittel ist. Die Fermentation von Sauerteig hilft, das Brot bekömmlicher zu machen, indem es Enzyme aktiviert, die den Teig „vorverdauen“. Dadurch werden Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien besser verfügbar gemacht. Außerdem tragen die natürlichen Milchsäurebakterien zur Darmgesundheit bei, was ein zentrales Anliegen in der Makrobiotik ist.
Sauerteig unterstützt somit die Grundprinzipien der Makrobiotik, nämlich eine ausgewogene und natürliche Ernährungsweise, die nicht nur den Körper, sondern auch das innere Gleichgewicht fördert.
Für das Backen mit Sauerteig ist ein Ansatz erforderlich. Diese sind teilweise Jahrhunderte alt und traditionelle Bäckermeister geben den Sauerteigansatz von Generation zu Generation weiter. Es gibt aber auch die Option, Sauerteig selber anzusetzen. Innerhalb von etwa fünf Tagen entsteht so ein Ansatz, der im Laufe der Zeit an Kraft gewinnt und dabei immer ein eigenes Geschmacksprofil formt.
Mit Sauerteig lassen sich vielfältige Brotrezepte umsetzen. Das sorgt auf lange Zeit für Vielfalt auf dem Teller und gibt Hobbybäckern die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben und gleichzeitig die makrobiotische Ernährung zu bereichern.
Welche Brotsorten sind für makrobiotische Ernährung geeignet?
In der makrobiotischen Ernährung liegt der Fokus auf Vollwertigkeit und natürlicher Verarbeitung, weshalb bestimmte Brotsorten besonders gut geeignet sind. Hier sind einige Brotsorten, die ideal in eine makrobiotische Ernährung passen:
1. Sauerteigbrot aus Vollkorn
Sauerteigbrot, besonders aus Vollkorngetreide wie Vollkornweizen, Roggen oder Dinkel, ist ideal. Der Fermentationsprozess macht das Brot leicht verdaulich und verbessert die Aufnahme von Nährstoffen. Die Verwendung von Vollkorn sorgt zudem für Ballaststoffe und Nährstoffe wie B-Vitamine und Mineralien.
2. Essenerbrot (Keimbrot)
Essenerbrot, auch Keimbrot genannt, wird aus gekeimtem Getreide hergestellt und oft nicht gebacken, sondern bei niedrigen Temperaturen getrocknet. Durch das Keimen wird das Getreide leichter verdaulich, und Nährstoffe werden freigesetzt. Essenerbrot hat einen sehr natürlichen, unverarbeiteten Charakter und ist reich an Enzymen, die der Verdauung helfen.
3. Vollkorn-Fladenbrot
Ein einfaches Vollkorn-Fladenbrot, das aus Vollkornmehl, Wasser und Salz besteht, passt ebenfalls gut zur makrobiotischen Ernährungsweise. Es wird oft mit minimalen Zutaten hergestellt und kann aus Weizen, Dinkel oder Roggen bestehen. Es wird ohne künstliche Zusätze gebacken und bleibt damit naturbelassen.
4. Reis- oder Buchweizenbrot
Brotsorten, die aus glutenfreien Getreiden wie Reis oder Buchweizen bestehen, können ebenfalls in die makrobiotische Ernährung integriert werden. Besonders dann, wenn der Fokus auf glutenfreie Ernährung gelegt wird oder eine glutenunverträglichkeit vorliegt. Diese Brote können auch mit Sauerteigkulturen hergestellt werden, um die Fermentation zu nutzen.
5. Roggenbrot
Reines Roggenbrot aus Vollkornroggenmehl ist besonders ballaststoffreich und hat eine langsamere Kohlenhydrataufnahme, was es ideal für eine nachhaltige Energiezufuhr macht. Roggenbrot kann ebenfalls mit Sauerteig hergestellt werden, was das Brot für die Verdauung bekömmlicher macht.
6. Haferbrot
Hafer kann ebenfalls als Grundlage für Brot verwendet werden, und Haferbrot bietet eine gute Quelle für Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate. Besonders in Kombination mit Sauerteig kann Haferbrot gut in die makrobiotische Ernährung passen.
Wichtige Punkte bei der Brotauswahl:
- Vollkorngetreide: Vollkornmehl behält die Nährstoffe des ganzen Korns, was in der Makrobiotik bevorzugt wird.
- Fermentation: Sauerteigprozesse fördern die Verdauung und die Nährstoffaufnahme.
- Keimung: Keimbrote wie Essenerbrot bieten zusätzliche Nährstoffe und Enzyme.
Wichtig ist, dass das Brot keine raffinierten Zucker, industrielle Backhilfsmittel oder Zusatzstoffe enthält, um die natürlichen Prinzipien der makrobiotischen Ernährung zu wahren.