Heute meldet sich Julia Peylo von der Backschule Lieblingsbrot mit einem Gastbeitrag bei dir und nimmt für dich das Thema Online-Brotbackkurse unter die Lupe. Außerdem hat Julia für dich noch ein ganz tolles Gastrezept für ein raffiniertes Maroni-Brot mitgebracht.
Welche Nachteile haben Brotbackkurse in Präsenz?
Brotbackkurse in Präsenz sind heiß begehrt. Deshalb haben die meisten Kurse vor Ort neben einem meist sehr hohen Preis vor allem eins gemeinsam – kaum sind sie ausgeschrieben, schon sind sie ausgebucht. Wer das Brotbacken vor Ort persönlich lernen möchte, muss häufig lange auf einen freien Platz warten oder bereit sein, eine lange Anreise in Kauf zu nehmen oder sogar beides.
Dieses Problem ist uns bestens bekannt: Auch wir von der Backschule Lieblingsbrot in Kempten im Allgäu müssen trotz eines umfangreichen Angebots immer wieder KursinteressentInnen vertrösten.
Vieles wird heutzutage online gelernt – von der Software-Schulung bis hin zur Achtsamkeits-Masterclass ist Weiterbildung bequem digital per Streaming möglich.
Doch wenn’s ums Brotbacken via Onlinekurs geht, sind viele BrotbackanfängerInnen erst mal skeptisch – wer einen Präsenzkurs belegen möchte, der will vor Ort Hand anlegen und alles persönlich gezeigt bekommen.
Können Onlinekurse genauso gut funktionieren wie persönliche Brotbackkurse?
Angespornt durch viele Gespräche mit KursteilnehmerInnen haben wir von der Backschule Lieblingsbrot uns selbst die folgende „Challenge“ auferlegt: Schaffen wir es, Onlinekurse zu entwickeln, die genauso gut sind wie unsere Präsenzkurse?
Seitdem ist unendlich viel Herzblut und noch mehr Zeit in die Entwicklung unserer Streamingkurse geflossen. Die strenge Maßgabe dabei war immer: Wer einen Onlinekurs der Backschule Lieblingsbrot durchläuft, soll am Ende mindestens genauso viel gelernt haben wie in unseren bewährten Präsenzkursen.
Wir haben alles dafür gegeben, in die Onlinekurse reinzupacken, was wirklich wichtig ist. Wir gehen auf alle Fragen ein, die wir in jedem Präsenzkurs gestellt bekommen. Wir plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unsere wohlbehütetsten Hobbybäcker-Geheimnisse. Wir deklinieren alle Anfängerfehler durch. Und wir teilen natürlich all unsere bewährten Anfänger-Rezepte.
Natürlich haben wir im Anschluss unsere Onlinekurse testen lassen. Handverlesene KursteilnehmerInnen, von denen wir wissen, dass sie mit Kritik notfalls nicht sparen, durften unsere Kurse durchprobieren. Das Feedback haben wir genutzt, um die Kurse nochmals „nachzuschleifen“. Wirf hier selbst einen Blick in unsere Videokurse:
Online-Kurs-Challenge erfolgreich bestanden? Wir finden – ja!
Onlinekurse haben den unschlagbaren Vorteil, dass sie jederzeit von überall verfügbar sind. „Laptop in die Küche und los geht’s, einfach ein Traum“, so hat es uns einmal eine Teilnehmerin rückgemeldet, die sehr gerne einen Präsenzkurs buchen wollte, aber aufgrund ihrer Schicht-Arbeitszeiten einfach nie eine Möglichkeit dazu fand.
„Bei uns in der Nähe gibt es einfach keine Brotbackkurse – ich hätte fast drei Stunden fahren müssen, um einen Platz in einem unglaublich teuren Präsenzkurs zu ergattern“, berichtete ein anderer Teilnehmer, der dank unserem Online-Angebot nun endlich gelernt hat, richtig tolle Brote zu backen.
Viele Onlinekurs-TeilnehmerInnen berichten, dass sie sich besonders unsere sogenannten „Technik-Tutorials“ gerne mehrfach ansehen. Die „Technik-Tutorials“ sind neben den Rezepten das absolute Herzstück unserer Videokurse, denn sie liefern ein Best-Of aller Handgriffe und Arbeitsschritte und ganz viel geballtes Hobbybäckerwissen.
Eine sehr übersichtliche Kursstruktur, eine praktische Gliederung in Lektionen und alle Rezepte zum Download machen es unseren TeilnehmerInnen nochmals leichter, das Brotbacken online zu lernen.
Im Überblick: Welche Vorteile bieten Online-Brotbackkurse?
- Onlinekurse bieten maximale Flexibilität – kein Warten auf freie Kurstermine, keine lange Anreise, keine vorgegebenen Zeiten erschweren den Einstieg
- Wer das Brotbacken online lernt, kann dies jederzeit und bequem von zu Hause aus tun (unbegrenzter und dauerhafte Zugriff auf die Kurse)
- Onlinekurse können von allen Endgeräten aus angeschaut („gestreamt“) werden
- Ob spezielle Handgriffe, Tipps und Tricks zur Ausstattung, besondere Techniken – alles kann bei Bedarf einfach mehrfach angesehen und wiederholt werden
- Die maximale Übersichtlichkeit des Kursbereichs erleichtert das Verständnis der Lerninhalte, alle Rezepte stehen zum Download bereit
- Die Kursinhalte sind verlässlich vollständig, der Kursleiter kann also keine wichtigen Informationen „einfach mal vergessen zu erwähnen“
- Und ebenfalls nicht ganz unwichtig: preislich sind Onlinekurse zum Brotbacken meist sehr viel attraktiver als Kurse vor Ort
Unser Fazit: Wer keinen Brotbackkurs in Präsenz findet oder wer einfach maximal flexibel sein möchte – für den oder die sind Onlinekurse eine ausgesprochen gute Möglichkeit, das Brotbacken zu lernen bzw. vorhandenes Wissen zu vertiefen.
Damit bieten Onlinekurse eine sehr gute Ergänzung zu Hobby-Bäcker-Blogs und den klassischen Kursen in Präsenz.
Zum Abschluss noch das versprochene Rezept… Unsere KursteilnehmerInnen sind immer besonders daran interessiert, mit wenigen einfachen Handgriffen Brotrezepte raffiniert abzuwandeln. Da kommt unser herbstliches Maroni-Brot gerade recht. Die Backschule Lieblingsbrot von www.backschule-lieblingsbrot.de wünscht viel Spaß beim Nachbacken
Rezept für ein leckeres Maroni-Brot
Herbstliches Weizenbrot mit Dinkelvollkornanteil, Esskastanien und Apfelmost. Hier kannst du das Rezept als PDF zum Ausdrucken herunterladen.
Zutaten für 1 Brot (ca. 1200 g)
470g Weizenmehl 550
250g Dinkelvollkornmehl
400g Wasser (Raumtemperatur, ca. 20 °C)
100g Apfelmost (herb)
14g Salz
3g Frischhefe
20g Anstellgut (muss nicht unbedingt aufgefrischt sein; weglassen, wenn du kein Anstellgut hast)
100g Esskastanien (im Ofen geröstet oder verzehrfertig vakuumiert)
Zubereitung
Vortag
- Für den Hauptteig werden zunächst das Wasser und der Apfelmost in eine Schüssel gegeben und die Hefe wird darin aufgelöst. Danach werden die restlichen Zutaten (bis auf die Esskastanien) hinzugefügt. Alles wird nun mit den Händen zu einem homogenen Teig vermischt und dann von Hand zu einem mittelfesten Teig geknetet. Alternativ werden die Zutaten auf kleinster Stufe der Küchenmaschine vermischt (ca. 4 Minuten) und dann auf zweiter Stufe etwa 5 Minuten geknetet. Zum Schluss werden die Esskastanien mit einer Gabel fein zerdrückt und ebenfalls untergemischt (von Hand oder auf erster Stufe der Küchenmaschine).
- Nun ruht der Teig abgedeckt im Kühlschrank (ca. 6 °C) für ungefähr 12 Stunden. Er sollte sich dabei um die Hälfte seines Ausgangsvolumens vergrößern (allerdings nicht verdoppeln).
- Nach einer Stunde und nach zwei Stunden wird der Teig gedehnt und gefaltet. Dafür wird der Teig mit nassen Händen von vier Seiten nach oben „aufgezogen“ und nach innen geklappt.
Backtag
- Nach dieser langen, kalten Stockgare wird der Teig vorsichtig auf die bemehlte Arbeitsfläche gegeben, von oben ggf. leicht bemehlt und dann leicht entgast. Dafür wird er mit den Fingern vorsichtig etwas plattgedrückt.
- Nun wird der Teigling geformt bzw. „aufgearbeitet“: Dafür wird der Teig von außen rundherum straff nach innen gezogen und danach ggf. nochmals umgedreht und „rundgewirkt“. Je nach Form des Gärkörbchens und des Topfs wird der Teigling anschließend noch länglich eingerollt.
- Danach wird der Teigling ins Gärkörbchen gelegt und abgedeckt, die Naht des Teiges (der sogenannte „Schluss“) liegt dabei oben.
- Jetzt schließt sich noch die Stückgare an, hierfür ruht der Teigling für ca. eine weitere Stunde bei Raumtemperatur.
- In der Zwischenzeit wird der Ofen mitsamt dem Topf (inkl. Deckel) für mindestens 30 Minuten auf 250 °C Ober-/Unterhitze aufgeheizt. Bei Keramiktöpfen empfiehlt sich das gleichzeitige Aufheizen eines Backsteins, bei gusseisernen Töpfen ist dies nicht notwendig.
- Sobald sich der Teigling ungefähr um die Hälfte seines Ausgangsvolumens vergrößert (nicht verdoppelt) hat, kann er in den Ofen eingeschossen werden. Dazu wird die Abdeckung vom Gärkörbchen entfernt, ein zurechtgeschnittenes Backpapier (oder idealerweise zurechtgeschnittene Dauerbackfolie) wird vorsichtig von oben draufgelegt und der Teigling darauf gestürzt. Die Naht bzw. der „Schluss“ kommt damit unten zu liegen.
- Nun wird der Teigling tief eingeschnitten (Schnitttiefe 2 bis 3 cm), je nach Topfform über Kreuz (runde Töpfe) oder längs (bei länglichen Töpfen). Mithilfe des Backpapiers wird der Teigling vorsichtig in den heißen Topf befördert, der Topfdeckel wird verschlossen.
- Nun wird der Topf in den Ofen gestellt und die Temperatur wird auf 230 °C abgesenkt. So bäckt das Brot nun für insgesamt 60 bis 70 Minuten (je nach gewünschtem Bräunungsgrad); nach 50 Minuten wird der Deckel abgenommen, sodass das Brot noch bis zum Ende der Backzeit ohne Deckel weiterbacken kann. Nach dem Backen sollte das Brot auf einem Gitterrost gut auskühlen und frühestens nach einer Stunde angeschnitten werden.
- Tipp: Sollte die lange Reifezeit des Teiges im Kühlschrank zu zeitlichen Schwierigkeiten führen (wenn beispielsweise das Ende der Stockgare just mitten in die Nacht fallen sollte) dann kann die Reifezeit auch verkürzt werden, indem der Teig schon früher aus dem Kühlschrank geholt wird und bei Raumtemperatur weiterreift.
- Mit dem Formen des Teiges sollte auch hier begonnen werden, sobald er sich um die Hälfte seines Ausgangsvolumens vergrößert (allerdings nicht verdoppelt) hat.