Rezept von www.brooot.de

Rustikales Sauerteig-Mischbrot mit Apfel und Nüssen

Apfel-Walnussbrot

Nussbrote haben etwas ganz besonderes. Vor allem Walnussbrote drücken geschmacklich und vor allem auch optisch ihren Stempel auf. Apfel und Walnuss harmonieren hier in diesem Brot ganz wunderbar und sorgen für ein geniales Geschmacksspiel und eine unvergleichliche Optik. 

Schwierigkeit: Mittel Direkt zum Rezept

Äpfel und Nüsse passen nicht nur geschmacklich super zusammen - sie haben auch eine lange Tradition in der Küche. Schon früher hat man sie gerne im Brot verarbeitet, gerade in der kalten Jahreszeit, wenn beides gut lagerfähig war. In den Alpenregionen kennt man zum Beispiel das Kletzenbrot oder Birnenbrot, das oft auch Äpfel und Nüsse enthält. Genau an solche rustikalen, vollgepackten Brote erinnert dieses Rezept - aber eben in einer modernen, alltagstauglichen Variante, die du ganz einfach selber backen kannst. Auch wenn es eben nicht darum geht Lagerprodukte ressourcenschonend zu verbrauchen. Vielleicht einfach nur, weil es eben super schmeckt und Spaß macht.

Wieso ist die Krume hier etwas lila oder rosa eingefärbt?

Das kommt von den Walnüssen. Wenn du Walnüsse in den Teig einknetest, kann sich der Teig oder die Krume leicht lila verfärben. Das liegt an natürlichen Farbstoffen in den Nüssen, vor allem in der Haut. Diese reagieren mit Sauerstoff und dem pH-Wert im Teig. Besonders bei feuchten oder milden Teigen sieht man das häufiger. Je länger du knetest, desto stärker wird die optische Wirkung.

Warum soll ich die Walnüsse anrösten - und warum nicht zu dunkel?

Nüsse werden leckerer, wenn man sie in der Pfanne anröstet. Röstest du sie zu stark, werden sie bitter.

Warum gieße ich das Wasser nach dem Quellen ab, um es dann wieder zu verwenden?

Im Quell-Wasser stecken Aromen, die du ansonsten einfach in den Ausguss schüttest. Du solltest also das wertvolle Wasser aufbewahren und dann anteilsmäßig im Hauptteig unterbringen.

Wird der Apfel mit Schale oder ohne gerieben? Ist die Sorte wichtig

Das bleibt völlig dir überlassen. Du kannst die Schale dran lassen oder nicht und auch die Apfelsorte wählen, die dir schmeckt. Im Brot schmeckt der Apfel unterschwellig süßlich. Ich würde daher eher eine Sorte wählen, die etwas mehr Süße hat, statt viel Säure.

Welche Mehle wurden hier verwendet

Ich habe Standardmehle verwendet:

Roggenvollkornmehl
Weizenmehl Typ 1050 (Alternativ Dinkelmehl Typ 1050)

Gebacken wurde im Topf. Hier findest du ein paar Empfehlungen für gute Brotback-Töpfe.

Mein Zeitplan:

Vortag

20:00 Uhr Sauerteig ansetzen
20:05 Uhr Quellstück ansetzen

Backtag

09:30 Uhr Quellstück abgießen
09:45 bis 10:00 Uhr Hauptteig ansetzen
11:00 Uhr sanftes Dehnen und Falten
13:30 Uhr Teig rustikal formen und in Gärkorb legen
13:45 Uhr Ofen einschalten
14:30 bis 15:30 Uhr Backen

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Rezept

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Ergebnis

ca. 950g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Keine spezielle Region

Frischehaltung

Hält lange frisch

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Zutaten

  • 6g Anstellgut Sauerteig (Roggen oder Weizen möglich)
  • 200g Roggenvollkornmehl
  • 300g Weizenmehl Typ 1050
  • ca. 370g Wasser
  • 120g Walnusskerne
  • 1 mittelgroßer Apfel (süß bevorzugt)
  • 12g Salz
  • (1g frische Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit sein sollte)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Vortag

Sauerteig (bei mir: 20 Uhr)
120g Roggenvollkornmehl 
120g Wasser
6g Anstellgut
Anstellgut in einem hohen Gefäß (z.B. Einmachglas) im Wasser auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt im Raum reifen lassen.

Quellstück (bei mir: 20:05 Uhr)
120g Walnusskerne, Hälfte davon gehackt
300g Wasser 
1 mittelgroßer Apfel gerieben
Walnusskerne anrösten (Achtung: nur golden, nicht zu dunkel) und dann zusammen mit dem geriebenen Apfel mit dem Wasser aufgießen. Nach 2 Stunden abgedeckt kalt stellen. 
 

Backtag

Quellstück (bei mir: 9:30 Uhr)
Das Quellstück abschütten, das Restwasser aber auffangen. Dieses wird dann im Hauptteig für das Schüttwasser anteilig verwendet. Den Apfel bzw. das Quellstück etwas ausdrücken, damit er nicht zu nass ist.

Hauptteig (bei mir: 9:45 bis 10:00 Uhr)
Sauerteig
80g Roggenvollkornmehl
300g Weizenmehl Typ 1050
250g Schüttwasser (anteilig Restwasser von Quellstück verwenden; Rest Leitungswasser)
12g Salz (später einkneten)
Quellstück (später einkneten)
(1g frische Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit sein sollte)

  • Sauerteig (und ggfs. die Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit sein sollte) in das Schüttwasser/Restwasser vom Quellstück einrühren und dann das Mehl zugeben.
  • Verkneten auf niedriger Stufe, bis der Teig gut abgebunden hat und einigermaßen geschmeidig wirkt (bei mir hat das ca. 7-8 Minuten gedauert).
  • Dann etwas höher schalten und 2 Minuten das Salz einkneten, bis der Teig wieder gut abgebunden hat.
  • Dann das Quellstück langsam einkneten, bis der Teig wieder einigermaßen abgebunden hat (zumindest sollten die Nüsse gut verteilt sein).
  • Wie mein Teig aussah, siehst du unten.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 25 Grad. 
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • ca. 2,5 Stunden Reife bei 22° Raumtemperatur in der Stockgare (je kühler Raum oder Teig, desto länger dauert die Reife. Je wärmer Raum oder Teig, desto schneller reift der Teig. Teig muss Luftbläschen aufweisen und sich deutlich vergrößern, sollte aber nicht schon instabil werden). 
  • Dabei bei 60 Minuten den Teig 1x Dehnen und Falten. 
  • Nach der Stockgare (bei mir um 13:30 Uhr; kann bei dir etwas später sein, wenn der Teig noch nicht so weit ist) wird der Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche gekippt.
  • Dann faltest du die Seiten immer wieder nach innen und hältst sie fest, solange bis du einen Teigballen auf Spannung hast und dann drehst du den Teigling mit etwas Schwung um. Somit liegt das Gefaltete unten, das Glatte oben. Nun mit den Händen den Teigling immer etwas zu dir ziehen, um Spannung aufzubauen. 
  • Anleitung zum Rundwirken (Video Beispiel siehe unten)
  • Teigling kommt nun mit dem Schluss nach oben in einen gemehlten Gärkorb. 
  • Abgedeckt reift der Teigling im Gärkorb nun ca. 60 Minuten im Raum (Stückgare).
  • Nach ca. 15 Minuten in der Stückgare schaltest du den Ofen ein (siehe Zeitplan oben):
    Den Ofen einschalten auf 250 Grad O/U Hitze, Backstein und Schwader fürs Bedampfen (oder alternativ einen Brotback-Topf). Der Ofen heizt 45 Minuten auf.

Backen: Mit Schwader und Backstein

  • Teig vorsichtig auf ein Stück Backpapier stürzen.
  • Teigling in den Ofen auf den Backstein schieben oder legen.
  • Schwaden für 10 Minuten bei 250°.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere ca. 50 Minuten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Backen: Mit Brotback-Topf

  • Teig vorsichtig auf ein Stück Backpapier stürzen.
  • Teigling wird mit dem Backpapier in den heißen Topf gehoben. Deckel schließen.
  • Backen für 20 Minuten bei 250°.
  • Deckel abnehmen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere ca. 40 Minuten. 
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Teig in der Teigwanne nach dem Kneten > Start der Stockgare

Teig fertig geknetet

Teig nach dem Kneten, bevor das Quellstück noch langsam eingeknetet wurde

Abgeschüttetes und ausgedrücktes Quellstück

So wie hier habe ich den Teig rund geformt (Achtung: dann aber den Schluss nach oben ins Gärkörbchen gelegt):

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Autor:
René Dasbeck

Bei Fragen melde dich gerne unter:
info@brooot.de
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instagram.com/brooot.de
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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Getreidemühle
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Topf
  • Bild für Brotback-Utensilie: Challenger Breadpan
  • Bild für Brotback-Utensilie: Dauerbackfolie
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotmesser
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 5. Juni 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
2 Antworten
  1. Thomas

    Hallo Rene‘,

    vielen Dank für das tolle Rezept.👌

    So richtig konnte ich mir den Geschmack des Brotes nicht vorstellen.
    Aber nach der perfekten Anleitung ist ein luftiges, in der Kruste knackiges und gechmacklich fantastisches Brot entstanden.
    Ich habe auf Grund unserer Vorlieben nur gemahlene Walnüsse verwendet und das Schüttwasser komplett aus dem ausgepressten Quellstück genutzt.

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Bild von René Dasbeck

Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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