Rezept von www.brooot.de

Spontanes Weizen-Roggenmischbrot mit Leinsamen, Chiasamen und Haferflocken

Maries Berliner Lieblingsbrot

Das Berliner Lieblingsbrot ist ein saftiges Kastenbrot, das mit Haferflocken, Chiasamen und Leinsamen eine kernige Note bekommt und aus Vollkorn- sowie Roggenmehl gebacken wird. Ich habe es für meine Tochter Marie in Berlin gebacken, weil sie sich mal wieder ein Brot von Papa gewünscht hat – mit ganz viel Liebe und den besten Zutaten.

Meine große Tochter Marie studiert in Berlin und vor kurzem war sie mal wieder in Bayern in der Heimat und hat sich ein Brot von mir gewünscht. Und weil spontane Brote meist die besten Brote sind, habe ich mich sofort an die Arbeit gemacht. Das Brot sollte etwas länger halten (damit es auch noch essbar in Berlin ankommt), nicht ganz ungesund sein, über Nacht reifen können und einfach gut schmecken. So ist dieses wirklich leckere Weizen-Roggenmischbrot mit Leinsamen, Chiasamen und Haferflocken entstanden und ich möchte euch das Rezept nicht vorenthalten. Viel Spaß damit und liebe Grüße nach Berlin!

Kann ich das Berliner Lieblingsbrot ohne Kühlschrank-Reife backen?

Das kannst du, wenn du den Teig morgens ansetzt und nach dem Formen im Kasten reifen lässt, bis er sich zur vollen Gare entwickelt hat. Er vergrößert sich also nochmal deutlich und wird wollig auf der Oberseite. Dann sollte der Ofen aufgeheizt sein, damit du backen kannst.

Kann ich das Berliner Lieblingsbrot auch mit Sauerteig backen?

Auch das geht: Ersetze die 2,5g frische Hefe mit ca. 100g frischem und fittem Sauerteig. Ist der Sauerteig nicht fit, gib nochmal 1g frische Hefe als Fermentations-Unterstützung hinzu.

Welche Samen und Saaten kann ich sonst ins Berliner Lieblingsbrot tun?

Was du willst: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Hanfsamen, etc. Wichtig ist nur, dass du sie verquellst und am besten vorher anröstest.

Welche Mehle gehören ins Berliner Lieblingsbrot?

Ich habe nur Standardmehle meiner Hausmühle verwendet:
Weizenvollkornmehl und
Roggenmehl Typ 997 (Alternative Typ 1150)

Das müssen keine Spezialmehle sein. Vernünftige Mehle aus der Mühle ums Eck sollten immer passen.

Mein Zeitplan:

Vortag

17:45 Uhr Quellstück 1 ansetzen
17:50 Uhr Quellstück 2 ansetzen
18:50 bis 19:00 Uhr Hauptteig ansetzen
19:45 Uhr Dehnen und Falten
20:15 Uhr Teig formen und in Kasten legen und in Kühlschrank stellen

Backtag

11:45 Uhr Ofen einschalten
12:05 bis 13:05 Uhr backen

Rezept

Ergebnis

ca. 850g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken in der Kastenform liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer beschichteten Stahl-Kastenform* gebacken. Sie hat eine Größe von 21 x 12 x 11.7 cm und ist für 450 bis 1000g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet:

Zutaten

  • 300g Weizenvollkornmehl
  • 100g Roggenmehl 997
  • 50g Haferflocken kernig (andere Flocken gehen auch)
  • 25g Leinsamen geschrotet (Alternativ nochmal 25g Chiasamen)
  • 25g Chiasamen (Alternativ nochmal 25g Leinsamen geschrotet)
  • 400g Wasser
  • 11g Salz
  • 2.5g frische Hefe (Alternativ 100g frischen Sauerteig)
  • 10g Rübensirup (Alternativ Melasse oder zur Not Honig)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Vortag

Quellstück 1 (bei mir: 17:45 Uhr)
50g Haferflocken kernig
100g Wasser
Haferflocken in der Pfanne anrösten und dann mit dem Wasser übergießen und abgedeckt quellen lassen.

Quellstück 2 (bei mir: 17:50 Uhr)
25g Leinsamen geschrotet
25g Chiasamen
100g Wasser
Leinsamen und Chiasamen in der Pfanne anrösten und dann mit dem Wasser übergießen und abgedeckt quellen lassen.

Hauptteig (bei mir: 18:50 bis 19:00 Uhr)
300g Weizenvollkornmehl
100g Roggenmehl 997
200g Wasser
Quellstücke
2.5g frische Hefe
10g Rübensirup
11g Salz (später einkneten)

  • Hefe, Quellstücke und Rübensirup im Wasser einrühren.
  • Dann das Mehl zugeben und auf niedriger Stufe kneten, bis der Teig ganz gut abgebunden hat. Bei mir hat das ca. 7 Minuten gedauert.
  • Dann das Salz zugeben und auf etwas höherer Stufe weiterkneten, bis der Teig wieder gut abgebunden hat (insgesamt ca. 10 Minuten geknetet).
  • Allerdings ist der Teig bei mir nicht glatt gewesen, hat sich durch den hohen Quellstück-Anteil nur teilweise von der Schüsselwand gelöst (das macht aber gar nichts). Siehe Foto unten. Teigkonsistent leicht zäh, nicht zu flüssig.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von ca. 25° und reifte dann in einer leicht geölten Teigwanne abgedeckt für ca. 1 1/4 Stunden bei ungefähr 21°. 
  • Bei 45 Minuten wird der Teig einmal gedehnt und gefaltet
  • Nach den 1 1/4 Stunden Reife kannst du deine Kastenform vorbereiten: Gut einfetten (ich nehme immer Trennspray, siehe unten).  
  • Dann wird der Teig auf die leicht gemehlte (oder mit Wasser besprühte) Arbeitsplatte gegeben und zuerst einfach rund geformt und dann etwas länglich ausgerollt in die Größe, die zur Kastenform passt. Beispielvideo findest du unten.
  • Geformter Teig kommt mit dem Schluss nach unten dann in die Kastenform.
  • Die Kastenform kommt dann in einen großen Gefrierbeutel. Dort etwas Luft hineinpusten und luftdicht verschließen. So kommt das Ganze dann in den 5-6 Grad kalten Kühlschrank über Nacht. (Alternativ kannst du auch den Teig im Raum reifen lassen und direkt backen, wenn er ausreichend aufgegangen ist).

Backtag

  • 20-30 Minuten bevor gebacken wird, muss der Ofen auf 230° O/U Hitze aufgeheizt werden. Einen Schwader für Dampf dazustellen. Ich habe hier ohne Backstein, direkt auf dem Rost gebacken (Rost im unteren Drittel platziert). Du kannst auch mit Backstein backen, dann aber 45 Minuten aufheizen.
  • Du kannst den Teig im Kasten oben einmal längs 0.75cm tief einschneiden oder, wenn du sicher bist, bis zur vollen Gare warten. In der vollen Gare reißt der Teigling nicht mehr auf und die Kruste wird oben glatt. In der knappen Gare ist noch viel Spannung im Teig, da wäre ein Schnitt besser. Volle Gare erkennst du daran, wenn der Teigling oben schon recht weich und wollig ist. Ich habe ohne Einschneiden gebacken, weil mein Teig schon sehr reif war.
  • Kasten in den Ofen stellen, direkt auf 190 Grad herunterschalten und ca. 60ml Wasser im Schwader verdampfen.
  • 10 Minuten unter Dampf backen lassen.
  • Ofen kurz öffnen und dadurch den Dampf ablassen.
  • Weitere 50 Minuten backen.
  • Gerne mit einem Thermometer (Beispiel bei Amazon; Partnerlink*) die Kerntemperatur messen, die bei 95+ Grad liegen sollte.
  • Kasten aus dem Ofen nehmen, Brot aus dem Kasten nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
  • Fertig!

Teigling geformt, vor der Stückgare im Kühlschrank

Teigruhe/Stockgare im Kessel

Teig direkt nach dem Kneten

So wie dieses Brot habe ich auch das Berliner Lieblingsbrot geformt.

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 22. November 2024 von
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6 Antworten
  1. Heiko

    Hallo René, danke für das Rezept! Klappt auch freigeschoben wunderbar. 🙂 Für den Glanz hab ich noch etwas mit Glanzstreiche nachgeholfen.

  2. Dr. Joachim Pfeffer

    100 (einhundert) g Sauerteig anstelle 2,5 g Hefe sieht nach einem fehlenden Komma aus.

    Richtig wäre nach meiner Erfahrung: 10,0 g ASG (fitt) – ggf. plus 1,0 g Frisch-Hefe oder 0,33 g Trockenhefe)

    1. René von brooot.de

      Nein, das müsste passen. Ich rechne immer 25-40g Sauerteig pro 1g frischer Hefe. Das kommt nach meiner Erfahrung gut hin.

  3. Bernd

    Hi René, kurze Verständnisfrage zum „Sauerteig“: Wie meinst Du das mit den 100g? Setzt Du da was vorher an mit ASG? Ich backe zwar viel und auch länger, aber mir ist es wiederholt in einigen Rezepten aufgefallen (auch woanders). So ganz verstehe ich das nicht .. räusper ..

    1. René von brooot.de

      Wenn ich einen Sauerteig noch übrig habe, der frisch gefüttert wurde, dann kann ich den nehmen. 1 Tag alt wäre hier die Grenze bei einem ST, der ansonsten fit ist und häufig gefüttert wird. Wenn er nicht so fit und / oder älter ist, würde ich immer die 1g Schisserhefe zugeben.

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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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