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Sauerteigbrot mit Hafermehl und Hafermilch

Das goldene Hafermilch-Brot

Dieses Brot ist zwar keine Hommage an die Hafermilch. Mit seiner herrlich goldenen Kruste und einem zarten Aroma in der Krume, ist es aber trotzdem ein Brot, das Hafermilch-Fans und Nicht-Fans gleichermaßen begeistern sollte. Perfekt wenn du einfach mal etwas Besonderes auf den Tisch bringen möchtest.

Ich trinke Hafermilch und das mit Überzeugung. Nicht nur, weil es mir schmeckt, sondern weil ich es sinnvoll finde, wenn man nicht zu viele tierische Produkte konsumiert. Ich trinke aber auch Kuh-Milch und auch das mit Überzeugung und weil sie mir schmeckt, nur eben nicht so viel. Somit ist Hafermilch ohnehin hier im Haus und ein Hafermilch-Brot bot sich an.

Was macht Hafermilch im Brotteig?

Ist es zwingend nötig hier Hafermilch zu verwenden? Natürlich nicht, aber der Geschmack verändert sich doch schon deutlich, wenn du Hafermilch einsetzt. Ähnlich als würdest du normale Milch, Joghurt oder auch Buttermilch im Teig verwenden. Das Aroma wird etwas sanfter, zarter, nicht so prägnant. Die Hafermilch zieht etwas Säure des Sauerteigs aus dem Brot, so dass ein mildes Brot entsteht.

Welche Hafermilch kann ich verwenden?

Du kannst jede verwenden, die du finden kannst. Die mit mehr Fett werden ggfs. die Krume etwas feiner machen. Die mit wenig Fett weniger Geschmack liefern. Aber egal ob Barista Hafermilch oder andere, du kannst sie alle verwenden.

Kann ich das Hafermilch-Brot auch ohne Sauerteig backen?

Das könntest du, aber dieses Rezept hier ist nur für Sauerteig ausgelegt und getestet. Auch wenn du den Sauerteig durch die entsprechende Menge Mehl und Wasser (oder Hafermilch) in einem Hefe-Vorteig (zB: 80g Mehl+60g Hafermilch + 2g frische Hefe / 4-6 Stunden Reifezeit) ersetzen würdest, kann ich dir die Reifezeiten hier nicht aufschlüsseln, weil ich es nicht selbst versucht habe. Aber: Give it a try!

Wozu brauche ich das Kochstück?

Das Kochstück aus Hafermehl und Altbrot liefert Frischehaltung und Saftigkeit. Die 3-fache Menge an Hafermilch zum Mehl wird verkocht. Das ist viel mehr als das Mehl sonst an Flüssigkeit aufnehmen könnte und das bleibt dann am Ende auch im Brot erhalten.

Verwendete Mehle im Hafermilch-Brot

Ich setze ein backstärkeres helles Weizenmehl Typ 550 ein, das ist aber nicht so wichtig. Zudem nehme ich noch Hafermehl, das du problemlos im Handel bekommst.

Wo ich meine Mehle beziehe, liest du hier.

Mein Zeitplan

Vortag

10:30 Uhr Kochstück angesetzt
10:35 Uhr Sauerteig angesetzt
13:00 Uhr Autolyseteig angesetzt
15:00 bis 15:15 Uhr Hauptteig angesetzt
15:45 Uhr Dehnen und Falten
16:15 Uhr Dehnen und Falten
16:45 Uhr sanftes Dehnen und Falten
21:30 Uhr Teig vorgeformt/Preshape
21:50 Uhr Teig geformt
22:00 Uhr Teig in Kühlschrank gestellt

Backtag

12:00 Uhr Ofen eingeschaltet
12:45 bis 13:35 Uhr gebacken

Rezept

Ergebnis

950g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

keine spezielle Region

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

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Zutaten

  • 40g Hafermehl
  • 20g Altbrotbrösel (angeröstet und gemahlen; Alternativ Semmelbrösel)
  • 20g Anstellgut Weizensauerteig (oder anderer Sauerteig)
  • 460g Weizenmehl Typ 550 (ich backstark; oder normales auch möglich; oder Tipo 0 oder T55)
  • 440g Hafermilch
  • 10g Honig (Rübensirup oder Agaven-Dicksaft, wenn es vegan sein soll)
  • 10g Olivenöl
  • 12g Salz
  • 35g Bassinage / Reservewasser
  • (1g frische Schisser-Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit sein sollte)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Sauerteig sollte fit sein, da keine Hefe verwendet wird. Daher idealerweise die 2-3 Tage zuvor immer wieder auffrischen. Ansonsten 1g „Schisser“-Hefe dazugeben.

Vortag

Kochstück (bei mir: 10:30 Uhr)
10g Honig (Rübensirup oder Agaven-Dicksaft, wenn es vegan sein soll)
10g Olivenöl 
20g Hafermehl
20g Altbrotbrösel (angeröstet und gemahlen; Alternativ Semmelbrösel)
120g Hafermilch
Honig und Olivenöl und Mehl in kalter Hafermilch einrühren, bis weitestgehend keine Mehlklumpen mehr vorhanden sind. Unter Rühren aufkochen, bis eine puddingartige Konsistenz erreicht ist (sollte nicht anbrennen) und dann mit einem Stück Frischhaltefolie direkt auf dem Kochstück vor Austrocknung schützen. Abkühlen lassen im Raum.
 
Sauerteig (bei mir: 10:35 Uhr)
20g Anstellgut Weizensauerteig 
20g Hafermehl
60g Weizenmehl Typ 550 (ich backstark; oder normales auch möglich; oder Tipo 0 oder T55)
60g Hafermilch
Anstellgut in einem hohen Gefäß (z.B. Einmachglas) in Hafermilch auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt im Raum bei ca. 28 Grad (einfach ein warmer Ort) reifen lassen.
 
Autolyseteig (bei mir: 13 Uhr) (was ist Autolyse?)
400g Weizenmehl Typ 550 (ich backstark; oder normales auch möglich; oder Tipo 0 oder T55)
260g Hafermilch
Hafermilch und Mehl kurz zu einem Teigklumpen verkneten, so dass keine Mehlnester mehr zu sehen sind. Abgedeckt verquellen lassen.
 
Hauptteig (bei mir: 15 Uhr)
Autolyseteig 
Sauerteig 
Kochstück 
12g Salz
35g Bassinage / Reservewasser (was ist das?)
(1g frische Schisser-Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit sein sollte)
  • Den Sauerteig dem Autolyseteig zugeben. Dann verkneten für 5-6 Minuten auf niedriger Stufe, bis der Teig abgebunden hat und geschmeidig wirkt.
  • Dann das Kochstück in Etappen einkneten bei etwas höherer Stufe. Immer wieder etwas zugeben und einkneten, wenn der Teig wieder sauber abgebunden hat.
  • Die letzten 3 Minuten das Salz einkneten.
  • Gegebenenfalls noch das Reservewasser/Bassinage zum Schluss tröpfchenweise einkneten, wenn der Teig noch nicht geschmeidig und evtl. noch zu fest ist. Aufhören, wenn Teig zu weich wird. 
  • Teig muss die Fensterprobe bestehen und somit gut dehnbar sein. Siehe unten wie mein Teig aussah.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 25 Grad.
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • 6 bis 6:30 Stunden Reife (Stockgare) bei 20° Raumtemperatur (je kühler Raum oder Teig, desto länger reift der Teig. Je wärmer Raum oder Teig, desto schneller reift der Teig. Teig muss Luftbläschen aufweisen und sich verdoppeln und kann dann verarbeitet werden. Sollte das schneller passieren, dann früher weitermachen!!!).
  • Während der Stockgare 3x Dehnen und Falten bei 30, 60, 90 Minuten. Infos über Dehnen und Falten. Das 3. Dehnen und Falten sanft durchführen (siehe Infos hier).
  • Nach der Stockgare (bei mir um 21:30 Uhr) wird der Teig auf eine minimal bemehlte Oberfläche gekippt.
  • Mit der Teigkarte wird der Teig auf Spannung geschoben (Preshaping). Siehe Beispielvideo unten. 
  • Teig ruht dann unter einem Küchentuch für ca. 20 Minuten.
  • Danach verteilst du etwas Mehl auf der Oberfläche des Teiglings und drehst ihn mit der Teigkarte um.
  • Zieh den Teig etwas aus zu einem Rechteck und ggfs. drückst du etwas von der Luft aus dem Teig (nur sehr wenig), wenn er zu luftig sein sollte.
  • Dann wird der Teig zu einem länglichen Batard geformt (Beispielvideo siehe unten).
  • Verteile etwas Mehl auf die glatte Oberfläche des Teigs und dreh ihn mit Hilfe der Teigkarte um auf deine Handflächen.
  • Drücke die Seiten zusammen und lege so den Teigling in das längliche Gärkörbchen (ich empfehle Holzschliff), welches du vorher etwas gemehlt hast. 
  • Du kannst jetzt nochmal versuchen etwas die Längs-Seiten (und vor allem auch die Enden; für einen sauberen Schluss) auf Spannung zu ziehen.
  • Der Teig springt im Gärkörbchen abgedeckt nun ca. 10 Minuten an.
  • Dann packst du das Gärkörbchen in einen großen Gefrierbeutel, pustest etwas Luft hinein und verschließt ihn. Siehe Foto unten.
  • So kommt das Brot nun über Nacht bis zum Backen in den 5-6 Grad kalten Kühlschrank.

Backtag

Mit Schwader und Backstein

  • Ofen einschalten auf 250 Grad.
  • Nach 45 Minuten Gärkorb aus dem Kühlschrank holen und Teigling auf einen Schieber stürzen.
  • Mit einem Wellenmesser wird einmal auf 1/3 einer Seite schräg längs ca. 0.75cm tief eingeschnitten. Siehe Video unten.
  • Teig kommt so in den Ofen auf den Backstein.
  • Schwaden für 10 Minuten bei 250°.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere ca. 40 Minuten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Wenn du lieber im Topf backen willst

  • Ofen einschalten auf 250 Grad. Topf mit aufheizen.
  • Teigling aus dem Gärkorb auf ein Stück Backpapier oder direkt in den Topf stürzen, einschneiden mit einem Wellenmesser wird einmal auf 1/3 einer Seite schräg längs ca. 0.75cm tief eingeschnitten. Siehe Video unten.
  • 20 Minuten bei geschlossenem Deckel bei 250° backen. Dann Deckel abnehmen und bei 200° für 30 Minuten weiterbacken.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Teigling nach der kalten Stückgare im Kühlschrank, direkt vor dem Backen

Fensterprobe erfolgreich, also sauber ausgeknetet

Teig nach dem Kneten

So wie hier habe ich den Teigling in den Kühlschrank gestellt

So wie dieses Brot habe ich den Teig vorgeformt (Preshape; bei mir um 21:30 Uhr)

So wie dieses Brot habe ich länglich zum Batard geformt (bei mir um 21:50 Uhr)

Und so habe ich eingeschnitten bei diesem Brot, direkt vor dem Backen

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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