Startseite » Dunkles Brot mit Schwarzbier
Ein Brot mal wieder ganz nach meinem Geschmack: Aromatisch, dunkel, groß und in der Krume saftig und sanft. Das Schwarzbier-Brot ist für mich ein Highlight des Jahres gewesen.
Wenn ich meine persönlichen Top 10 Brote der letzten 2 Jahre küren müsste, dann wäre dieses Brot definitiv dabei. Aromatisch sehr komplex durch zwei Sauerteige in Kombination mit einem guten Schwarzbier. Selbst wer nur einen Sauerteig hat, kriegt hier richtig viel Belohnung für den (zugegebenermaßen) etwas größeren Aufwand. Viele Brote von mir setzen auf wenige Zutaten und Handgriffe. Das ist bei diesem dunklen Sauerteigbrot etwas anders.
Wie kriegt man eigentlich eine Brot-Krume mit dunkler Farbe?
In Bäckereibetrieben wird hier in der Regel etwas "geschummelt" indem vor allem Malz verwendet wird. Das färbt das Brot ein. Allerdings sollte hier mit Vorsicht herangegangen werden, weil nicht jedes Malz beliebig verwendet werden kann, vor allem auch nicht in beliebiger Menge. Viel hilft hier nicht unbedingt viel. Es gibt eine Podcast Folge von Lutz Geisler, in der er ausführlich auf die Malzverwendung eingeht.
Ich verwende eher Rübensirup, 2-4% aufs Mehl gerechnet haben sich für mich bewährt. Dazu verwende ich gerne noch Altbrot. Auch das macht den Teig und die Krume etwas dunkler. Zu guter Letzt kann auch eine färbende Schüttflüssigkeit ihren Teil beitragen. Bier oder Kaffee wären hier zu nennen. Manche verwenden sogar Kakao, das färbt natürlich massiv dunkelbraun, sollte aber auch nur in Maßen verwendet werden.
Meine Kombination für eine dunkle Krume ist/war also: Rübensirup+Altbrot+Schwarzbier. Das Ergebnis ist ein richtig schön dunkles Brot, wie du siehst. Viel dunkler ist ohne Tricks (Färbemittel oder schwarze Kornsorten, die man bei uns quasi nicht bekommt) schon fast nicht erreichbar.
Der Sauerteig sollte fit sein, wenn man auf die Hefe komplett verzichten möchte und trotzdem im Ergebnis eine so toll durchfermentierte Krume erreichen will. Die Mehle sind relativ austauschbar, wenn man denn beim Hauptmehl ein backstarkes Mehl verwendet. Backstark bedeutet, dass das Mehl ein gutes Glutengerüst aufbauen kann, dieses auch gut und lange hält und so viel Luft im Teig gehalten werden kann. Das erkennst du nicht an der Verpackung. Da hilft es mal zu googlen oder einer meiner Empfehlungen für Alternativmehl unten zu folgen). Es gibt diverse Typen, auf die man setzen kann. Mit einem Standardmehl aus dem Supermarkt wird man es schwer haben ein ähnliches Ergebnis zu erreichen. Aber: Es käme auf einen Versuch an. Probier es aus und wenn es nicht ganz klappt, kannst du immer noch ein anderes Mehl besorgen. Ein anderes Ergebnis muss mitnichten schlechter sein.
Gebacken habe ich das Brot im Topf: Hier findest du ein paar Empfehlungen für gusseiserne Töpfe fürs Brotbacken von mir. Und wenn du Probleme hast deinen Teigling ohne Unfall in den Topf zu bringen oder hässliche Druckstellen am fertigen Brot hast, habe ich hier ein paar Tipps für "unfallfreies Topfbrot" dich.
Vor-Vortag (1. Tag)
Sauerteig(e) füttern
Vortag (2. Tag)
09:30 Uhr Sauerteig angesetzt
09:35 Uhr Kochstück angesetzt
11:45 Uhr Autolyseteig angesetzt
12:30 Uhr Hauptteig angesetzt
13:15 Uhr Dehnen und Falten
13:45 Uhr Dehnen und Falten
14:15 Uhr Dehnen und Falten
14:45 Uhr Dehnen und Falten
18:10 Uhr Teig vorformen
18:30 Uhr Teig formen und in Gärkorb
19:30 Uhr Gärkorb in den Kühlschrank
Backtag (3. Tag)
13:30 Uhr Gärkorb herausnehmen aus dem Kühlschrank
14:30 Uhr Ofen einschalten
15:30 bis 16:20 Uhr Teig einschneiden und backen
1450g Brot
🕒
keine spezielle Region
Hält lange frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Sauerteige wie gewohnt füttern (damit sie fit sind).
Sauerteig (bei mir: 9:30 Uhr)
60g Anstellgut Sauerteig (ich: 20g Roggensauer + 40g Weizensauer; geht auch mit nur einem Sauerteig)
40g Roggenvollkornmehl (ich: Schwarzroggen)
80g Weizenvollkornmehl (ich: Manitoba Wholemeal)
140g Wasser
Vermengen und dann bei ca. 30 Grad 3 Stunden reifen lassen.
Kochstück (bei mir: 9:35 Uhr)
30g Weizenmehl backstark (Alternative siehe Zutatenliste)
30g Altbrot Mischbrot geröstet und gemahlen
20g Rübensirup
180g Schwarzbier
Mehl und Altbrot und Sirup in Schwarzbier in der Pfanne einrühren, dann unter Rühren langsam aufkochen, bis eine puddingartige Masse entsteht. Danach direkt mit einem Stück Frischhaltefolie (Frischhaltefolie ist wichtig, da nur sie es schafft die Flüssigkeit im Kochstück zu belassen) abdecken (also direkt auf den Pudding legen und nicht nur über ein Gefäß spannen) und abkühlen lassen.
Autolyseteig (bei mir: 11:45 Uhr)
560g Backstarkes Mehl (Alternative siehe obige Zutatenliste)
20g Roggenvollkornmehl (ich: Schwarzroggen)
20g Weizenvollkornmehl (ich: Manitoba Wholemeal)
380 bis 400g Schwarzbier (je nach Mehlsorte; bei Typ 550 eher mit 20g weniger starten)
Gut vermengen, so dass keine Mehlnester mehr erkennbar sind und dann den Teigbatzen abgedeckt 45 Minuten stehen lassen.
Hauptteig (bei mir: 12:30 Uhr)
Autolyseteig
Sauerteig
Kochstück
15g Olivenöl (zum Schluss dazugeben)
20-22g Salz (zum Schluss dazugeben)
(0.5g Hefe, wenn dein Sauerteig nicht fit ist)
Teig nach der Stückgare im Kühlschrank
Teig nach dem Vorformen (siehe Beispielvideo unten)
Teig nach der Stockgare
Teig am Ende der Knetzeit
Kochstück aus Weizenmehl, Altbrot und Rübensirup
Sauerteig nach der Reife von 3 Stunden bei 30°
Beispiel, wie ich den Teig vorgeformt habe
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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Danke für das Rezept! Habe es heute zum ersten mal probiert, und ich musste mindestens 100 gr mehr Mehl nehmen, da der Teig sonst viel zu flüssig gewesen wäre. Ich komme mit dem Wasser für den Sauerteig und dem Bier für das Kochstück auf eine Hydration von 92 Prozent, die Verluste jetzt nicht mit rein gerechnet. Liegt das nur an meinem Mehl oder stimmt eine Mengenangabe vielleicht nicht?
Danke und viele Grüße
Simon
Hi Simon, das Mehl macht einen großen Unterschied. Allerdings kommen mir 100g Mehl-Unterschied doch etwas viel vor. Bist du ganz sicher, dass du dich nicht bei der Schüttmenge verhauen hast oder das Kochstück vielleicht nicht ganz eingekocht hast? Das muss halbfest puddingartig sein.
Also am Kochstück lag es nicht das hat sicher gepasst. Ich hab die doppelte Menge gemacht, war mir aber eigentlich sicher dass ich mich nicht verrechnet hab aber kann natürlich sein dass da ein Fehler unterlaufen ist. Ist auf jeden Fall trotzdem was geworden und das werde ich sichern mal wieder nach nachbacken. Auch dein brown Porridge Brot war super, vielen Dank für die tolle Seite!
Alles klar. Freut mich, dass es geschmeckt hat. 🙂
Nun muss ich doch endlich mal Danke sagen 🙂 ganz ganz tolles Rezept. Schon so oft gebacken und gerade wieder 4 Brote am backen. Rezept verdreifacht, dank Grilletta endlich möglich. Einzige Änderung, ich pack das Brot aus dem Kühlschrank ohne akklimatisieren in den Topf. Sie explodieren förmlich. Geschmack immer wieder 👌 Eines meiner Lieblingsbrote. Danke für so viele schöne Rezepte. LG biene
Das klingt super! Freut mich, dass es so gut bei dir klappt!
Hallo René!
Erstmal vielen Dank für dieses wirklich tolle Rezept! Mega Lecker!!
Jetzt möchte ich aber nur die Hälfte backen, damit ich den Rest an Brot nicht einfrieren muss (was allerdings hervorragend geht!)
Welche Backdauer sollte ich nehmen? Wollte insgesamt um 10 min verkürzen. (Backe im Topf)
Was denkst du?
Vielen Dank und Grüße, Heike
Hi Heike, super dass du das Rezept so magst. Ich würde halbieren und 40-45min backen. Je nach Bräunungsgrad. Die Reifezeiten beobachten!
Hallo René,
kann ich auch dunkles Bier statt Schwarzbier nutzen?
VG Bianka
Klar, das geht. Das Bier ist nur für den Geschmack. Und dunkles Bier ist ja auch sehr ähnlich.
Super vielen Dank für die schnelle Antwort 😉 dann werd ich mal loslegen!
Hallo René,
das Rezept klingt fantastisch!
Meinst Du man kann die Zutaten auch halbieren und ein kleineres Brot backen? Oder würdest Du das nicht empfehlen?
Viele Grüße
Fhina
Hi, danke dir. Halbieren sollte klappen.
Hab ich schon gemacht. Geht wunderbar. Hab mich allerdings geärgert, dass ich das gemacht hab , weil das Brot ratzfatz aufgefuttert war, weil es soooo gut ist 😅 so konnte ich aber direkt noch eins backen 😂👍
Na, damit kann ich leben. Danke dir! 🙂