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Rezept für Joghurt-Sauerteigbrot im Kasten (geht auch nur mit Hefe)

Das Joghurt-Kastenbrot

Was macht ein Brot besonders? Der Geschmack ist klar, eine krosse Kruste sowieso, aber ebenso wichtig ist die Krume! Und die ist hier bei diesem milden Joghurt-Brot so richtig schön faserig und fluffig. So wie man es sich von einem schönen hellen Kastenbrot wünscht. Und weil Sauerteig im Spiel ist (aber nicht sein muss), hält das Brot länger und wird noch leckerer.

Schwierigkeit: Mittel Direkt zum Rezept

Kann ich Joghurt mit Wasser 1:1 ersetzen?

Nicht ganz. Joghurt hat einen niedrigeren Wasseranteil als 100% (ca. 85-88%). Daher brauchst du auf die Gramm-Zahl weniger Wasser als Joghurt. Auch wenn du mit Buttermilch, Kefir oder auch normaler Milch ersetzen möchtest, musst du den Wasseranteil in der jeweiligen Schüttflüssigkeit berechnen.

Ist es egal, welchen Joghurt ich verwende? Also auch veganen?

Ja, grundsätzlich schon. Gegebenenfalls hast du einen unterschiedlichen Fettanteil. Aber üblicherweise sollte das auch mit anderen Joghurts klappen als dem den ich verwendet habe (4% Fettanteil).

Kann ich auch mehr Joghurt nehmen als hier angegeben?

Das kannst du: Ersetze Teile des Wassers mit Joghurt (und davon dann ca. 10-15% mehr, wegen des niedrigeren Wasseranteils in Joghurt).

Kann ich statt Sauerteig auch einen Hefe-Vorteig verwenden?

Ja, auch das geht. Einfach statt des Anstellguts 0.1g frische Hefe verwenden und im Raum reifen lassen. Im Hauptteig dann trotzdem die 5g Hefe verwenden. Die machen die Krume am Ende fluffig.

Wozu brauche ich das Kochstück?

Weil du ein reines Weizenbrot bäckst, macht es Sinn mit einem Kochstück mehr Flüssigkeit in den Teig zu bringen. Das Mehl und Altbrot werden mit Wasser verkocht, das sich dann in der puddingartigen Masse bindet und nicht mehr abgegeben wird. So kommen locker 70-80g mehr Hydration in den Teig, ohne dass er weicher wird.

Kann ich das Joghurtbrot auch ohne Kasten backen?

Hier solltest du deinen Teig beobachten. Wenn er nicht zu weich wird, dann ja.

Muss ich die Kastenform einfetten?
Ja, die Kastenform sollte gut eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt werden (oder wie ich: mit Trennspray einsprühen), damit sich das Brot nach dem Backen leicht lösen lässt.

Wie voll sollte ich die Kastenform füllen?
Die Kastenform sollte etwa zu max. 50-60% Dritteln gefüllt sein, damit der Teig genug Platz hat, um aufzugehen. Füllst du sie zu voll, könnte der Teig beim Backen überlaufen oder an den Rändern reißen.

Verwendete Mehle im Joghurt-Kastenbrot

Ich habe Standardmehle verwendet:
Weizenmehl Type 550 (Alternativ: Dinkelmehl Type 630)
Weizenvollkornmehl (Alternativ: Dinkelvollkornmehl)

Mein Zeitplan:

Vortag

21:00 Uhr Vorteig angesetzt
21:05 Uhr Kochstück angesetzt

Backtag

09:45 bis 10:00 Uhr Teig geknetet
10:30 Uhr Teig gedehnt und gefaltet
11:00 Uhr Teig gedehnt und gefaltet
11:30 Uhr Teig sanft gedehnt und gefaltet
12:30 Uhr Teig geformt und in Kastenform gelegt
13:45 Uhr Ofen eingeschaltet
14:30 bis 15:20 Uhr gebacken

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Rezept

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Ergebnis

ca. 850g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

Symbolbild: Zur Druckversion Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken in der Kastenform liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer beschichteten Stahl-Kastenform* gebacken. Sie hat eine Größe von 21 x 12 x 11.7 cm und ist für 450 bis 1000g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet:

Kastenform von Monfish
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Zutaten

  • 2.5g Anstellgut Weizensauer (Alternativ 0.1g frische Hefe) (Dinkelsauer geht auch)
  • 400g Weizenmehl Typ 550 (Dinkel 630 geht auch)
  • 10g Altbrot geröstet und gemahlen (Alternativ 10g Weizenvollkornmehl) (Dinkelvollkornmehl geht auch)
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 150g Joghurt 4%
  • 250g Wasser
  • 2.5g frische Hefe
  • 11g Salz
  • 20g Bassinage / Reservewasser

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

Aktiviere hier den Kochmodus, damit dein Bildschirm an bleibt.

Vortag

Vorteig (bei mir: 21 Uhr)
2.5g Anstellgut Weizensauer (Dinkelsauer geht auch) (Alternativ 0.1g frische Hefe)
50g Weizenmehl Typ 550 (Dinkel 630 geht auch)
40g Wasser
Anstellgut in einem Einmachglas im Wasser auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt im Raum reifen lassen.

Kochstück (bei mir: 21:05 Uhr)
10g Weizenmehl Typ 550 (Dinkel 630 geht auch)
10g Altbrot geröstet und gemahlen (Alternativ 10g Vollkornmehl)
70g Wasser
Mehl und Altbrotbrösel in kaltem Wasser einrühren bis weitestgehend keine Mehlklumpen mehr vorhanden sind. Unter Rühren aufkochen, bis eine puddingartige Konsistenz erreicht ist (sollte nicht anbrennen) und dann mit einem Stück Frischhaltefolie direkt auf dem Kochstück vor Austrocknung schützen. Abkühlen lassen im Raum.

Backtag

Hauptteig (bei mir: 09:45 bis 10:00 Uhr)
340g Weizenmehl Typ 550 (Dinkel 630 geht auch)
100g Weizenvollkornmehl (Dinkelvollkornmehl geht auch)
150g Joghurt (ich: 4% Fettanteil)
140g Wasser
Vorteig
2.5g frische Hefe
Kochstück
11g Salz (später einkneten)
20g Bassinage/Reservewasser (Was ist Bassinage?)
  • Die Hefe, den Vorteig und das Kochstück im Joghurt und Wasser gut einrühren.
  • Dann das Mehl hinzugeben und auf niedriger Stufe kneten für 7 Minuten. Der Teig sollte homogen und einigermaßen dehnbar werden.
  • Dann kommt das Salz hinzu und du knetest für weitere 2 Minuten auf etwas höherer Stufe, bis der Teig wieder gut abgebunden hat.
  • Sollte dein Teig zu fest sein, kannst du zum Schluss tröpfchenweise noch etwas Wasser nachschütten und einkneten, bis die Konsistenz für dich passt.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 24° und reifte dann in einer leicht geölten Teigwanne abgedeckt für ca. 2,5 Stunden bei ungefähr 21°. Wenn viel wärmer der Raum, dann reift der Teig schneller. Auch wenn der Teig wärmer ist. Wenn Raum oder Teig kühler sind, reift der Teig ggfs. etwas länger. Der Teig sollte sich ca. 80-100% vergrößern, aber nicht instabil werden, dann schnell weiterverarbeiten.
  • Während der Reife: Bei 30, 60 und 90 Minuten wird der Teig gedehnt und gefaltet. Wobei bei 90 Minuten eher nur noch sanft gedehnt und gefaltet wird (Coil Fold).
  • Nach den 2,5 Stunden Reife sollte der Teig schon gut aufgegangen sein (80-100%). Dann kannst du deine Kastenform vorbereiten: Gut einfetten (ich nehme immer Trennspray, siehe unten).  
  • Dann wird der Teig auf die leicht gemehlte Arbeitsplatte gegeben und zuerst einfach rund geformt und dann etwas länglich ausgerollt in die Größe, die zur Kastenform passt. Alternativ formst du so wie ich siehe unten im Erklär-Video von einem anderen Brot
  • Danach wird die Kastenform abgedeckt und der Teig reift darin in der Stückgare für ca. 2 Stunden im Raum. Er geht darin nochmal deutlich auf.
  • 45 Minuten bevor gebacken wird, muss der Ofen auf 230° O/U Hitze aufgeheizt werden. Einen Schwader für Dampf dazustellen. Wenn kein Stein vorhanden, dann zumindest 20 Minuten ein Backblech aufheizen.
  • Du kannst den Teig im Kasten oben einmal längs 0.75cm tief einschneiden oder, wenn du sicher bist, bis zur vollen Gare warten. In der vollen Gare reißt der Teigling nicht mehr auf und die Kruste wird oben glatt. In der knappen Gare ist noch viel Spannung im Teig, da wäre ein Schnitt besser. Volle Gare erkennst du daran, wenn der Teigling oben schon recht weich und wollig ist. 
  • Kasten in den Ofen stellen, direkt auf 190 Grad herunterschalten und ca. 60ml Wasser im Schwader verdampfen.
  • 10 Minuten unter Dampf backen lassen.
  • Ofen kurz öffnen und dadurch den Dampf ablassen.
  • Weitere 40-50 Minuten backen.
  • Gerne mit einem Thermometer (Beispiel bei Amazon; Partnerlink*) die Kerntemperatur messen, die bei 96+ Grad liegen sollte.
  • Kasten aus dem Ofen nehmen, Brot aus dem Kasten nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
  • Fertig!

Teige im Kasten nach der Reife in der Stückgare, direkt vor dem Backen

Teig fertig geknetet

So wie hier habe ich auch das Joghurtbrot im Kasten geformt:

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Getreidemühle
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Kastenform
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotmesser
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 2. Mai 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
4 Antworten
  1. Martinus

    Ich verwende gern eine XXL-Kastenform (33x13x10 => 4,125 Liter). Macht es Sinn das Brot heißer (als im Rezept angegeben) anzubacken, damit die Hitze schneller in den Kern wandert; dann mit fallender Temperatur, damit das Brot oben nicht ‚verbrennt‘?
    Wenn die Kerntemperatur > 96° erreicht ist, wie lange sollte sie gehalten werden?

    1. René von brooot.de

      Ich würde eher länger backen statt heißer. Damit die Kruste nicht verbrennt, bevor das Innere durch ist.

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Bild von René Dasbeck

Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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