Startseite » Rezept für Ciabatta
Ciabatta-Rezepte gibt es sehr viele verschiedene: Lang geführt, kurz geführt, viel Sauerteig, wenig Sauerteig, nur Hefe, und und und…In meiner Variante steckt mehr Sauerteig drin, als es Wikipedia als Standard angibt. Aber dafür ist die Reifezeit länger. Ich bin vollends zufrieden mit dem Resultat. Ein tolles Stück italienisches Brot.
Ciabatta gibt es eigentlich noch gar nicht so lange: Angeblich wurde es erst 1982 entwickelt. Es hat sich seitdem aber zu einem DER Klassiker der italienischen Brotsorten entwickelt. Ciabatta heißt übersetzt "Pantoffel", was damit zusammenhängt, dass das Brot keinen Ausbund hat und recht flach daherkommt. Eben wie ein Pantoffel. Klassischerweise steckt in einem Ciabatta ursprünglich nur Wasser, Mehl, Sauerteig/Hefe und Olivenöl. Es gibt aber auch Varianten mit getrockneten Tomaten, Oliven, Kräutern oder auch Walnüssen.
Das verwendete Mehl ist möglichst hell, ich verwende ein Tipo 0 violett von Bongu. Ein sehr kleberstarkes Mehl, welches viel Wasser binden kann und für lange Reifezeiten ausgelegt ist. "violett" bedeutet, dass hier nur die besten Mehle zusammengesucht und zu einem Premiummehl zusammengestellt wurden. Du kriegst einfacheres Tipo 0 normalerweise in einem gut sortierten Supermarkt. Ansonsten kannst du auch ein 405er oder 550er Mehl verwenden, wenn du gar nicht an ein Tipo 0 herankommst.
Die Krume ist sehr offen und unregelmäßig locker geport. Dabei ist sie außerdem sehr soft, eher wattig und lässt sich schön auseinanderziehen, so dass man die Glutenstränge klar erkennen kann. Das siehst du hier in einem kurzen Video. So muss das aussehen, wenn es fertig ist.
Essen kann man das Ciabatta mit was auch immer man will: Als Basis eines Bruschetta/Crostini, als Beilage zu Salat oder zu einem Käsefondue. Es schmeckt auch getoastet nach ein paar Tagen noch lecker. Dann würde ich es aber in einer Plastiktüte aufbewahren, damit es nicht austrocknet.
Die Formung des Teigs ist nicht sonderlich schwer. Nach der langen Reife im Kühlschrank wird der Teig in die typische Form getrennt und nur zurecht geschubst. Eine kurze Ruhezeit ist von Vorteil, bevor die Teiglinge direkt so in den möglichst heißen Ofen gehen. Der darf gerne auch 270° haben. Es wird kurz gebacken, bei mir nur 20 Minuten. Das reicht völlig aus, weil das Brot ja recht flach auf dem Backstein liegt und dann schnell durchbacken kann.
Vortag
13:30 Uhr Sauerteig und Vorteig angesetzt
16:00 Uhr Autolyseteig angesetzt
17:30 Uhr Hauptteig geknetet
18:00 Uhr Dehnen und Falten
18:30 Uhr Dehnen und Falten
19:00 Uhr Dehnen und Falten
19:30 Uhr Dehnen und Falten und dann direkt in der Teigwann in den Kühlschrank gestellt
Backtag
16:00 Uhr Teig aus dem Kühlschrank geholt, Teiglinge abgestochen und auf einem Stück Backpapier in Form geschubst
17:00 bis 17:20 Uhr Backen
ca. 225g pro Ciabatta (450g bei großem Ciabatta)
🕒
Italien, Venetien
Hält 2 bis 3 Tage frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Sauerteig (bei mir 13:30 Uhr)
10g ASG
75g Weizenmehl 1050
75g Wasser
(oder direkt 150g ASG aus dem Kühlschrank abnehmen)
Vermengen und dann bei ca. 28 bis 30 Grad 4 Stunden reifen lassen
Vorteig (bei mir: 13:30 Uhr)
100g Tipo 0
100g Wasser
1g Hefe
Vermengen und dann bei ca. 23 Grad 4 Stunden reifen lassen
Autolyseteig (bei mir 16:00 Uhr)
325g Tipo 0
250g Wasser (wenn kein Tipo 0 violett, dann vielleicht eher mit 20g weniger Wasser ansetzen und dann später notfalls Restwasser hinzugeben)
Vermengen und dann abgedeckt 1.5 Stunden stehen lassen
Hauptteig (bei mir 17:30 Uhr)
575g Autolyseteig
200g Vorteig
150g Sauerteig
20g Olivenöl (zum Schluss dazugeben)
14g Salz (zum Schluss dazugeben)
Eine tolle Krume mit offenen Poren und glasigen Glutensträngen. So muss ein Ciabatta aussehen!
Ciabatta wird scharf angebacken und hat keinen Ausbund. Daher auch der Name Ciabatta, was so viel wie „Pantoffel“ bedeutet
Ciabattateiglinge nach der letzten Ruhephase
Ciabattateiglinge vor der letzten Ruhephase nach dem „in Form bringen“
Teig direkt nach der langen Reife im Kühlschrank
Der Teig hat deutliche Luftbläschen. Diese versucht man weitestgehend zu erhalten.
Ciabatta-Teig direkt nach dem Kneten
So habe ich die Ciabattas geformt
So sah mein Teig direkt nach dem Kneten aus
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Zu viel Respekt habe ich vor diesem Berufsstand und davor welche Anforderungen Mitglieder dieser Zunft täglich stemmen müssen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Selbst, wenn auch mal ein Brot misslingt. Hier findest du meine Lieblingsrezepte.
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Rezept kann nicht stimmen, viel zu viel Wasser. Teig ist flüssig
Hallo Anja, das Rezept stimmt so. Ciabatta werden gerne mal mit 80+ % Hydration angesetzt. Es hängt aber viel am verwendeten Mehl. Am besten immer zu Beginn etwas Wasser zurückhalten.