Kennst du das? Im Brotkorb liegen Reste vom Vortag – noch gut, aber nicht mehr ganz frisch. Früher habe ich sie oft weggeworfen, heute weiß ich: Altes Brot ist viel zu schade für den Müll. Mit ein bisschen Kreativität lassen sich daraus richtig tolle Gerichte zaubern. Hier kommen meine 10 liebsten Ideen – alle erprobt, alle lecker!
Idee 1: Croutons für Suppen und Salate
Croutons sind, neben dem Altbrot für neue Brote, meine absolute Nummer eins, wenn es um die Resteverwertung von Brot geht. Sie sind nicht nur super schnell gemacht, sondern auch richtig vielseitig – ob als Topping für Suppen, Salate oder einfach so zum Knuspern. Ich röste meistens gleich eine größere Menge und bewahre sie in einem luftdichten Glas auf. So hast du locker vier Wochen lang was Knuspriges zur Hand.
So geht’s:
- Schneide das leicht angetrocknete Brot in kleine Würfel.
- Erhitze etwas Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze.
- Brate die Brotwürfel darin 5-8 Minuten goldbraun an.
- Würze nach Lust und Laune – zum Beispiel mit Knoblauchpulver, Rosmarin oder Thymian.
- Lass die Croutons gut abkühlen und füll sie dann in ein luftdichtes Glas.
Fertig! Jetzt kannst du deine Croutons jederzeit über eine cremige Suppe streuen oder deinem Salat das gewisse Etwas verpassen.
Idee 2: Arme Ritter
Arme Ritter kennst du bestimmt noch aus Kindertagen. Für mich ist dieses einfache Gericht eine der leckersten Arten, altes Brot zu retten. Ob süß oder herzhaft: Du kannst nach Lust und Laune variieren und die Zutaten hast du wahrscheinlich sowieso zu Hause. Wenn du noch nach Varianten suchst, schau doch zB mal in der Rezeptsuche bei Frag-Mutti.
So bereitest du süße Arme Ritter zu:
- Schneide dein altes Brot in dicke Scheiben.
- Verquirle Eier mit Milch, einer Prise Zucker, einer Messerspitze Zimt und etwas Vanille.
- Tauche die Brotscheiben gründlich in die Mischung ein – sie sollen sich vollsaugen, aber nicht zerfallen.
- Brate die Scheiben in etwas Butter bei mittlerer Hitze goldbraun von beiden Seiten an.
- Serviere sie warm – zum Beispiel mit frischen Beeren, Apfelmus oder Ahornsirup.
Für die herzhafte Variante: Lass einfach den Zucker weg und würze die Ei-Milch-Mischung mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat. Dazu passt zB ein grüner Salat oder gebratenes Gemüse.
Idee 3: Selbstgemachtes Paniermehl
Warum fertiges Paniermehl kaufen, wenn du es ganz einfach selbst machen kannst? Ich liebe diese Resteverwertung, weil sie so praktisch ist – und ehrlich gesagt schmeckt das selbstgemachte Paniermehl auch viel besser. Es ist aromatischer, knuspriger und hält sich monatelang. Paniermehl aus Sauerteigbrot finde ich generell am interessantesten. Und: Du kannst durch den Mahlgrad variieren, wie grob das Paniermehl sein soll.
So geht’s:
- Lass die Brotreste komplett durchtrocknen – je härter, desto besser.
(Alternativ und mache ich so: Altes Brot im Ofen für ca. 40min bei 160 Grad Umluft rösten) - Zerbrösel das Brot grob oder schneide es in Stücke.
- Gib es in einen Mixer, eine Küchenmaschine oder verwende eine Reibe, um feine Brösel herzustellen.
- Füll das fertige Paniermehl in ein sauberes, luftdicht verschließbares Glas.
- Bewahre es an einem trockenen Ort auf – so hält es sich locker bis zu 6 Monate.
Tipp: Du kannst auch verschiedene Brotsorten mischen – das gibt deinem Paniermehl eine ganz eigene Note!
Idee 4: Brotchips
Wer braucht schon teure Knabbereien aus dem Supermarkt? Ich mache meine liebsten Snacks einfach selbst – aus altem Brot! Die Brotchips sind super schnell gemacht, herrlich knusprig und lassen sich geschmacklich immer wieder neu erfinden. Perfekt für den Fernsehabend oder als knusprige Beilage zu Hummus, Frischkäse oder Guacamole.
So einfach geht’s:
- Schneide altes Brot in möglichst dünne Scheiben.
- Beträufle die Scheiben mit etwas Olivenöl – nicht zu viel, damit sie knusprig werden.
- Würze nach Lust und Laune: klassisch mit Meersalz und Rosmarin oder kreativ mit Paprikapulver, Kreuzkümmel oder Sesam.
- Verteile die Brotscheiben auf einem Backblech mit Backpapier.
- Backe sie im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) für ca. 8 – 10 Minuten oder in der Heißluftfritteuse.
- Wende die Chips nach der Hälfte der Zeit, damit sie schön gleichmäßig bräunen.
Idee 5: Brotauflauf
Ein Brotauflauf ist für mich die perfekte Lösung, wenn mal wieder mehrere Brotreste zusammengekommen sind. Gerade am Wochenende, wenn alle zu Hause sind, kommt dieser Auflauf bei uns regelmäßig auf den Tisch – sättigend, wandelbar und unkompliziert. Du kannst ihn ganz nach deinem Geschmack abwandeln – mit dem, was gerade im Kühlschrank ist.
So geht’s:
- Schneide die Brotscheiben in grobe Stücke oder Streifen.
- Fette eine Auflaufform leicht ein und schichte das Brot darin.
- Verrühre Eier mit Milch, Salz, Pfeffer und optional Muskatnuss.
- Gieße die Eier-Milch-Mischung gleichmäßig über das Brot.
- Ergänze nach Lust und Laune: zum Beispiel gewürfeltes Gemüse, Schinken, Käse oder frische Kräuter.
- Lass den Auflauf etwa 30 Minuten ziehen, damit das Brot die Flüssigkeit aufsaugt.
- Backe ihn dann bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 35-40 Minuten, bis er goldbraun ist.
Besonders beliebt ist bei uns die Kombination aus Zucchini, Tomaten und Mozzarella – herrlich saftig und würzig!
Idee 6: Panzanella – italienischer Brotsalat
Panzanella gehört für mich zu den besten Arten, altes Brot in ein echtes Sommergericht zu verwandeln. Der toskanische Brotsalat ist wunderbar erfrischend, leicht zuzubereiten und voller Aromen. Wenn es draußen warm ist machen wir das sehr gerne zu Hause.
So bereitest du ihn zu:
- Weiche das alte Brot kurz in kaltem Wasser ein.
- Drücke es gut aus und zupfe es in mundgerechte Stücke.
- Schneide frische Tomaten, Gurken und rote Zwiebeln in Stücke.
- Gib alles in eine große Schüssel und mische Basilikum unter.
- Rühre ein Dressing aus Olivenöl, Weißweinessig, Salz und Pfeffer an.
- Vermenge alles und lasse den Salat mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen.
Für mehr Abwechslung kannst du auch Oliven, Paprika oder Kapern hinzufügen. Und falls du es etwas würziger magst, kannst du ein paar Spritzer Zitronensaft oder einen Hauch Knoblauch zum Dressing hinzufügen.
Idee 7: Brotknödel
Brotknödel sind für mich echtes Wohlfühlessen – und gleichzeitig ein Paradebeispiel dafür, wie man aus alten Brotresten etwas richtig Leckeres zaubern kann. Ich liebe sie klassisch zu Pilzrahm oder Braten, aber auch pur, mit einer feinen Sauce oder einfach nur Butter und Kräutern sind sie ein Genuss.
So machst du sie selbst:
- Schneide altes Brot in kleine Würfel und gib sie in eine große Schüssel.
- Übergieße die Brotstücke mit warmer Milch, bis sie gut durchfeuchtet sind, und lass das Ganze etwa 10 Minuten ziehen.
- Hacke eine Zwiebel fein und brate sie in etwas Butter glasig.
- Gib die Zwiebel zusammen mit Eiern, gehackter Petersilie, einer Prise Muskat, Salz und Pfeffer zum Brot.
- Vermenge alles gut mit den Händen – die Masse sollte weich, aber formbar sein.
- Forme mit feuchten Händen Knödel in der gewünschten Größe.
- Koche die Knödel in leicht siedendem Salzwasser etwa 20 Minuten – sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen.
Mein Tipp: Du kannst die Knödel wunderbar einfrieren oder am nächsten Tag in Scheiben schneiden und in Butter anbraten.
Idee 8: Bratlinge
Vegetarische Bratlinge aus altem Brot? Das klingt vielleicht im ersten Moment ungewöhnlich, ist aber eine meiner liebsten Entdeckungen gegen Lebensmittelverschwendung. Die Bratlinge sind außen schön knusprig, innen herrlich saftig – und du brauchst dafür keine komplizierten Zutaten.
So geht’s:
- Weiche das alte Brot in heißer Gemüsebrühe ein, bis es sich gut zerdrücken lässt.
- Drücke die Masse leicht aus und gib geraspelte Möhren, fein gewürfelte Zwiebeln und 1-2 Eier dazu.
- Würze mit Salz, Pfeffer, Paprika, Kümmel oder frischen Kräutern – ganz nach deinem Geschmack.
- Ist die Masse zu feucht, rühre etwas Mehl oder Haferflocken unter, bis sie formbar ist.
- Forme kleine Bratlinge mit den Händen.
- Brate sie bei mittlerer Hitze in etwas Öl ca. 3-4 Minuten pro Seite goldbraun.
Ich serviere die Bratlinge gerne mit Joghurt-Dip oder Senf – und manchmal landen Reste sogar als Aufstrich auf dem Abendbrot.
Idee 9: Süßer Brotpudding
Süßer Brotpudding ist mein Geheimtipp für gemütliche Nachmittage oder besondere Gäste. Und das Beste: Du kannst ihn ganz nach Saison und Geschmack variieren.
So bereitest du ihn zu:
- Schneide das alte Brot in Scheiben oder Würfel und lege es in eine Auflaufform.
- Bereite eine süße Eiermilch aus Eiern, Milch, Zucker und Vanille zu.
- Übergieße das Brot gleichmäßig mit der Eiermilch.
- Verfeinere nach Belieben mit Schokostückchen, Beeren, Apfelspalten oder Zimt-Birnen.
- Lass die Masse etwa 20 Minuten ziehen, damit sich alles gut verbindet.
- Backe den Pudding bei 180 °C Ober-/Unterhitze für etwa 30-40 Minuten, bis er goldbraun ist.
Mein Tipp: Serviere den Brotpudding warm mit Vanillesauce, Sahne oder einer Kugel Eis. Für besondere Anlässe kannst du etwas Rum oder Amaretto in die Eiermilch geben – das macht ihn richtig festlich!
Idee 10: Brühstück aus altem Brot – die Geheimzutat für saftige Brote
Wusstest du, dass du altes Brot perfekt als Basis für ein Brühstück nutzen kannst? Diese Technik aus dem Bäckerhandwerk macht dein neues Brot nicht nur saftiger, sondern verlängert auch die Frischhaltung – ganz ohne Verschwendung! Für mich ist Altbrot eine der wertvollsten Zutaten für Brot. Die genaue Anleitung und viele Infos zu Altbrot im Brot findest du hier. Hier ein paar Beispiele für leckere Brote mit Altbrot:
Idee 11: Tiroler Kaspressknödel
Zu guter Letzt noch die leckerste Art und Weise mit altem Brot in der Küche leckere Gerichte zu zaubern: Kaspressknödel. Grob geschnitten und mit guten Bergkäse versehen entstehen tolle platte Knödel, die super zu Salat oder auch in der Brühe schmecken. Ein typisch österreichisches Rezept, deftig und extrem beliebt. Hier findest du mein eigenes Rezept für Kaspressknödel.