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Hefe-Vorteig Brot mit Roggen-Poolish

Das Poolish Brot

Aus einem langweiligen Hefe-Weizenbrot wird ein genial leckeres Hefe-Mischbrot. Was daran besonderes ist? Der Hefe-Vorteig wurde mit Roggen angesetzt. Ganz ohne Sauerteig entsteht ein richtig aromatisches Hefebrot. Und die Krume ist himmlisch soft. Was will man mehr?

Schwierigkeit: Anfänger Direkt zum Rezept

Es gibt immer noch die Meinung unter vielen Bäckerinnen und Bäckern, dass Roggenmehl nur mit Sauerteig verbacken werden kann. Und vor allem, dass Roggenmehl für Hefe-Vorteige nicht geeignet sei. Dass das nicht stimmt, beweist dieses Poolish-Brot hier. Jede Menge Roggenvollkornmehl habe ich hier in Form eines Poolish eingesetzt. Ein Poolish ist ein sehr weicher Vorteig aus gleichen Teilen Mehl und Wasser plus einer winzigen Menge Hefe. Er reift mehrere Stunden bis über Nacht und sorgt für mehr Aroma, bessere Frischhaltung und eine lockerere Krume. Der Name kommt vermutlich von polnischen Bäckern des 19. Jahrhunderts – "Poolish" leitet sich von "polish" (polnisch) ab. Hier erfährst du alles über Poolish-Vorteige.

Kann ich statt Roggenmehl im Poolish auch ein anderes Mehl verwenden?

Ja, das geht. Dann ist der Charakter des Brots aber ein anderer. Du kannst natürlich auch jedes andere Vollkornmehl verwenden. Du könntest auch Roggenmehl mit niedrigerer Type verwenden, wenn du kein Roggenvollkornmehl hast. Dann solltest du evtl. das Wasser im Vorteig etwas reduzieren.

Wie wird der Roggen-Poolish angesetzt?

Du löst eine kleine Menge frische Hefe (zB 1g auf 100g Mehl) in Wasser auf und gibst dann das Mehl dazu und verrührst alles. Abgedeckt reift der Poolish in ein paar Stunden im Raum. Alternativ packst du ihn nach 2 Stunden in den Kühlschrank und lässt ihn dort zu Ende reifen, bis zu 24 Stunden.

Was sind die Vorteile eines Roggen-Poolish?

Wie schon damals beim Dampfl-Brot beschrieben, gibt es ein paar Vorteile von Hefe-Vorteigen, die den Einsatz sinnvoll machen:

  • Es werden über die Zeit schon Aromen entwickelt im Vorteig, das Brot schmeckt dann besser
  • Das Brot wird besser verträglich, weil schon schwer verdauliche Kohlenhydrate abgebaut wurden
  • Es muss insgesamt weniger Germ/Hefe eingesetzt werden, was die Verträglichkeit und Geschmack zusätzlich verbessert
  • Die Krume und Kruste profitieren: Die Krume wird geschmeidiger, die Kruste fein kross
  • Längere Frischehaltung

Mehle verwendet beim Roggen-Poolish-Brot

Ich habe hier Standardmehle verwendet, also keine backstarken Spezialmehle:

Roggenvollkornmehl
Weizenmehl Typ 550 (gute Qualität, aber nicht zu backstark)

Mein Zeitplan:

Vortag

08:30 Uhr Roggen-Poolish ansetzen (recht früh, damit er sich gut entwickeln kann)
10:30 Uhr Roggen-Poolish in den Kühlschrank stellen

Backtag

09:00 bis 09:15 Uhr Hauptteig ansetzen
09:45 Uhr Dehnen und Falten
10:15 Uhr Dehnen und Falten
10:45 Uhr Sanftes Dehnen und Falten
12:15 Uhr Formen und in Gärkorb legen
12:30 Uhr Ofen einschalten
13:15 bis 14:10 Backen

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Rezept

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Ergebnis

ca. 900g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Keine spezielle Region

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

Symbolbild: Zur Druckversion Rezept drucken
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Zutaten

  • 150g Roggenvollkornmehl
  • 400g Weizenmehl Typ 550
  • 400g Wasser
  • 1.5g frische Hefe
  • 12.5g Salz
  • 20g Bassinage / Reservewasser

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Vortag

Roggen-Poolish (bei mir: 08:30 Uhr)

150g Roggenvollkornmehl
150g Wasser
1.5g frische Hefe
Hefe in Wasser auflösen und dann mit dem Mehl verrühren. Abgedeckt reifen lassen für 2 Stunden und dann kalt stellen in den Kühlschrank.

10:30 Uhr Poolish kalt stellen 

Backtag

Hauptteig (bei mir: 9 bis 9:15 Uhr)
Roggen-Poolish
400g Weizenmehl Typ 550
250g Wasser
12.5g Salz
20g Bassinage/Reservewasser (ggfs. später einkneten) (was ist Bassinage?)

  • Roggen-Poolish in das Wasser einrühren und dann das Mehl zugeben.
  • Verkneten auf niedriger Stufe, bis der Teig gut abgebunden hat und einigermaßen geschmeidig wirkt (bei mir hat das ca. 5-6 Minuten gedauert).
  • Dann etwas höher schalten und 3 Minuten das Salz einkneten, bis der Teig wieder gut abgebunden hat.
  • Gegebenenfalls noch das zurückgehaltene Wasser (Bassinage) zum Schluss tröpfchenweise einkneten, wenn der Teig noch nicht weich, geschmeidig (und trotzdem standfest) oder evtl. noch zu fest ist. Aufhören, bevor der Teig zu weich wird. Teig löste sich bei mir gut vom Kesselrand.
  • Teig sollte die Fensterprobe einigermaßen bestehen und somit etwas dehnbar sein. Ist aber nicht schlimm, wenn nicht. Durch Dehnen und Falten wird sich das Teiggerüst dehnbarer aufbauen.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 25 Grad.
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • ca. 3 Stunden Reife bei 21.5° Raumtemperatur in der Stockgare (je kühler Raum oder Teig, desto länger dauert die Reife. Je wärmer Raum oder Teig, desto schneller reift der Teig. Teig muss Luftbläschen aufweisen und sich deutlich vergrößern, sollte aber nicht schon instabil werden).
  • Dabei bei 30,60 und 90 Minuten Teig Dehnen und Falten. Sollte der Teig nach 90 Minuten schon recht straff sein, dann nur noch sanft dehnen und falten.
  • Nach der Stockgare (bei mir um 12:15 Uhr; kann bei dir etwas später sein, wenn der Teig noch nicht so weit ist) wird der Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche gekippt.
  • Schiebe mit der Teigkarte etwas Mehl unter den Teigling und plätte den Teig ein klein wenig, aber ohne das Gas herauszudrücken.
  • Dann faltest du die Seiten immer wieder nach innen und hältst sie fest, solange bis du einen Teigballen auf Spannung hast und dann drehst du den Teigling mit etwas Schwung um. Somit liegt das Gefaltete unten, das Glatte oben. Nun mit den Händen den Teigling immer etwas zu dir ziehen, um Spannung aufzubauen.
  • Teigling kommt nun mit dem Schluss nach oben in einen gemehlten Gärkorb, sodass dann beim Stürzen später die glatte Seite oben ist.
  • Beispiel Video siehe unten.
  • Abgedeckt reift der Teigling im Gärkorb ca. 60 Minuten im Raum (Stückgare).
  • Der Ofen sollte ca. 45 Minuten vor dem Backen aufgeheizt werden. Du musst den Zeitpunkt also abschätzen (mein Zeitplan siehe oben).
  • Den Ofen einschalten auf 250 Grad O/U Hitze, mit Backstein (Schiene unteres Drittel) und Schwader fürs Bedampfen (kann auch im Topf gebacken werden).
  • Teigling auf den heißen Backstein stürzen und dort im Kreuz ca. 1 cm tief einschneiden.
    (Alternativ zuerst auf ein Stück Backpapier auf einem Schieber und dann dort einschneiden. In dem Fall dann den Teig mit dem Backpapier auf den Backstein ziehen.)
  • Schwaden für 10 Minuten bei 250°.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere ca. 45 Minuten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Teig nach der Stockgare

Teig fertig geknetet

Fertig gereifter Roggen-Poolish

Beispiel-Video, wie man einen Teig rund formt

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Getreidemühle
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Topf
  • Bild für Brotback-Utensilie: Challenger Breadpan
  • Bild für Brotback-Utensilie: Dauerbackfolie
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotmesser
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 27. November 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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