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Einfaches Hefe-Kastenbrot ohne Formen

Das Spachtelbrot - Brot für Faule

Dieses Brot ist für alle, die „faul“ sind (oder die, die es unkompliziert mögen): kein Formen – einfach verkneten und reinspachteln in die Kastenform. Trotzdem bekommst du ein saftig-aromatisches Brot mit jeder Menge Vollkorn und tollem Geschmack.

Schwierigkeit: Anfänger Direkt zum Rezept

Ein Brot herzustellen, kann sehr aufwendig und kompliziert sein. Und wenn du es richtig machst, kann aus diesem Aufwand etwas Wunderbares entstehen. Aber es ist gar nicht mal unbedingt nötig, viel Aufwand zu produzieren, damit ein Brot lecker werden kann. Es gibt Brotsorten, die sind prädestiniert für eine einfache und pragmatische Zubereitung. So wie dieses "Spachtelbrot". Der Name ist Programm: Der Teig wird hier nicht geformt, wie bei vielen anderen Broten. Er wird einfach in die Kastenform gespachtelt. Das Formen gehört zu den anspruchsvollsten Tätigkeiten beim Brotbacken und nicht wenige haben Angst davor, weil gerade hier sich entscheidet, ob ein Brot am Ende gut aussieht oder nicht. Die Angst musst du also bei diesem Brot nicht haben.

Welche Brotteige kann man einfach so in die Kastenform spachteln?

Im Prinzip kannst du jeden Brotteig einfach in eine Kastenform löffeln oder spachteln. Also einfach mit der Teigkarte irgendwie in die Form schieben und dann dort glatt ziehen. Du wirst immer ein Brot backen, das essbar ist und mit etwas Glück auch nicht so schlecht aussieht. Manche Brot-Arten werden aber eher geformt, damit der Teig auf Spannung kommt. So entsteht dann mehr Ofentrieb, was das Brot lockerer und luftiger macht. Gerade helle Brote, wie Weißbrote, werden vorab geformt. Bei schweren Brotteigen ist das nicht so wichtig. Hier ist nicht mit viel Volumenzunahme im Ofen zu rechnen und das Formen oft eine klebrige Angelegenheit, je nachdem wie viel Roggenmehl enthalten ist.

Kann ich das Spachtelbrot auch mit Sauerteig zubereiten?

Ja, das geht. Ersetze die 5g frische Hefe mit 125g Sauerteig, der einigermaßen fit und max. 2 Tage alt ist. Backe das Brot, wenn der Teig ausreichend aufgegangen ist.

Kann ich das Spachtelbrot über Nacht reifen lassen?

Auch das geht. Nach dem Spachteln lässt du den Teig ca. 1 Stunde im Kasten im Raum anspringen. Dann stellst du die Kastenform abgedeckt in den Kühlschrank und bäckst am Morgen, wenn der Teig reif ist. Du kannst direkt aus dem Kühlschrank heraus backen.

Wie voll sollte ich die Kastenform füllen?

Die Kastenform sollte etwa zu max. 40-50% gefüllt sein, damit der Teig genug Platz hat, um aufzugehen. Füllst du sie zu voll, könnte der Teig beim Backen überlaufen oder an den Rändern reißen.

Kann ich das Altbrot ersetzen?

Ja, wenn du keine Altbrot-Brösel hast, dann ersetze diese mit 30g weiterem Vollkornmehl oder Schrot oder Kleie oder Weizenkeimen.

Verwendete Mehle im Spachtelbrot

Ich habe Standardmehle verwendet:
Weizenvollkornmehl
Roggenmehl Typ 997 (geht auch 1050 oder gar Roggenvollkornmehl)

Mein Zeitplan:

Backtag

09:30 bis 09:40 Uhr Teig kneten
09:50 Uhr Teig in Kastenform spachteln
11:40 Uhr Ofen aufheizen
12:00 bis 13:00 Uhr Backen mit Deckel

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Rezept

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Ergebnis

ca. 930g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält lange frisch

Symbolbild: Zur Druckversion Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken in der Kastenform liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer beschichteten Stahl-Kastenform* gebacken. Sie hat eine Größe von 21 x 12 x 11.7 cm und ist für 450 bis 1000g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet:

Kastenform von Monfish
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Zutaten

  • 400g Weizenvollkornmehl
  • 40g Roggen 997 (Alternativen siehe oben)
  • 30g Altbrot geröstet und gemahlen (Alternativen siehe oben)
  • 30g Leinsamen geschrotet angeröstet
  • 410g Wasser
  • 15g Rübensirup (oder Honig oder Melasse)
  • 12g Salz
  • 5g frische Hefe
  • 30g Bassinage / Reservewasser
  • Ein paar Kerne und Saaten für das Topping

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Backtag

Hauptteig (bei mir: 9:30 bis 9:40 Uhr)
400g Weizenvollkornmehl
40g Roggen 997 (Alternative siehe oben)
30g Altbrot geröstet und gemahlen (Alternative siehe oben)
30g Leinsamen geschrotet angeröstet
410g Wasser
15g Rübensirup (oder Honig oder Melasse)
12g Salz
5g frische Hefe
30g Bassinage/Reservewasser (Was ist Bassinage?) (ggfs. später zugeben)
  • Hefe und Rübensirup im Wasser auflösen. Dann alle anderen Zutaten (außer das Reservewasser) hinzugeben.
  • Bei niedriger Stufe auskneten. Das dauerte bei mir ca. 6 Minuten. Sollte der Teig zu fest sein, noch etwas Wasser zugeben. Wenn der Teig zu weich sein sollte, dann noch ein paar Gramm Mehl einkneten, das macht bei diesem Rezept gar nichts.
  • Dann das Salz zugeben und bei etwas höherer Stufe weiter auskneten. Das dauerte bei mir weitere 3-4 Minuten.
  • Sollte dein Teig zu fest sein, kannst du noch etwas vom Reservewasser tröpfchenweise einkneten.
  • Wie mein Teig dann aussah, siehst du unten.
  • Der Teig bleibt dann für 10 Minuten in der Knetschüssel zur kurzen Kesselgare. Decke die Schüssel vor Zugluft mit einem Tuch ab.
  • In der Zwischenzeit bereitest du die Kastenform vor. Ich habe hier mit Trennspray die Form eingesprüht (alternativ einfetten) und dann mit ein paar Samen, Kernen und Saaten ausgestreut. Nimm was du zu Hause hast und was du auf deinem Brot haben möchtest.
  • Nach den 10 Minuten wird der Teig einfach nur mit einer Teigkarte in die Kastenform gespachtelt. Siehe Fotostrecke unten.
  • Dann machst du die Teigkarte nass und streichst den Teig in der Kastenform glatt.
  • Auf den Teig streust du dann noch ein paar Kerne und Saaten auf und drückst diese etwas an.
  • Deckel schließen oder Kastenform abdecken und reifen lassen.
  • Der Teig reift dann in der Form ca. 2-3 Stunden (Teig beobachten), bis er bis auf 2 bis 3 cm an der Kante der Form angekommen ist (je nach Volumen der Backform natürlich) und gebacken werden soll. Siehe Foto, wie das bei mir aussah.
  • Da die Reifezeit etwas variabel und vom Alter der Hefe und auch den Temperaturen in Teig (bei mir 26 Grad) und Raum (bei mir 22 Grad) abhängig ist, solltest du den Teig beobachten, wann er ca. reif sein wird (er wird dann luftig und wollig und nochmal 50-70% aufgegangen sein).
  • 45 Minuten bevor gebacken wird, muss der Ofen auf 230° O/U Hitze aufgeheizt werden. Einen Schwader für Dampf dazustellen. Wenn kein Stein vorhanden, dann zumindest 20 Minuten ein Backblech aufheizen.
  • Kasten in den Ofen stellen und ca. 60ml Wasser im Schwader verdampfen. Nicht nötig, wenn du mit Deckel bäckst (Empfehlung, wenn vorhanden).
  • 20 Minuten backen lassen.
  • Dann den Ofen auf 200 Grad herunterschalten und weitere 40 Minuten backen.
  • Gerne mit einem Thermometer (Beispiel bei Amazon; Partnerlink*) die Kerntemperatur messen, die bei 96+ Grad liegen sollte.
  • Sollte dein Brot noch zu hell sein, dann nochmal ein paar Minuten ohne Deckel dunkel backen.
  • Kasten aus dem Ofen nehmen, Brot aus dem Kasten nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen. Sollte das Brot nicht direkt aus dem Kasten kommen, dann erst 5 Minuten stehen lassen.
  • Fertig!

Teig nach der Gare

Teig vor der Gare

Topping aufbringen und andrücken

Teig glatt gestrichen

Teig glatt streichen

Teigkarte nass machen

Teig vor dem glatt streichen

Teig in die Form spachteln

Kastenform gefettet und ausgestreut

Teig direkt vor dem Spachteln (ca. 10 Minuten nach dem Kneten)

Fertig gekneteter Teig

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Getreidemühle
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Kastenform
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotmesser
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Bild von René Dasbeck

Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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