Startseite » Das 48 Stunden Pâte Fermentée-Brot
Der Pâte fermentée ist ein „fermentierter Teig“ und mit diesem Hefe-Vorteig kannst du richtig schöne Brot herstellen. Mit einer super soften Krume und annäherndem Sauerteig-Geschmack. Mit meinem Rezept für ein 48 Stunden Pâte fermentée kannst du zu Hause dieses Traumbrot selbst backen.
Schwierigkeit: Mittel Direkt zum RezeptDer Pâte fermentée wird auch "alter Teig" genannt. Er wurde klassischerweise von einem fertig gekneteten Brotteig abgenommen und für das nächste Brot verwahrt. Also wurde nach dem Kneten ein Teil abgenommen oder wenn etwas in der Backstube übrig geblieben ist, wurde auch das nicht weggeworfen, sondern für den nächsten oder übernächsten Backtag verwahrt. Der Vorteil dieser Methode: Kein Abfall und mehr Aroma und generell besseres Brot! Der Pâte fermentée reift weiter und so entwickeln sich wunderbare Aromen, die, je länger der Pâte fermentée reift, immer mehr in Richtung eines Sauerteigs gehen können.
Hier findest du ein paar Rezepte von mir, die ich mit einem Pâte fermentée angesetzt habe.
Den Pâte fermentée kannst du separat anrühren, du musst nicht unbedingt einen Teil deines Brotteigs dafür für das nächste Brot abnehmen. Einfach einen Hefe-Vorteig in niedriger Hydration mit etwas Salz herstellen. Zum Beispiel:
100g Weizenmehl Typ 550
65g Wasser
1.5 bis 2g Salz
Reifen lassen für 1-2h im Raum und dann bis zu 72h im Kühlschrank bei 5-6 Grad.
Vorteile des Pâte fermentée?
Brote, die mit einem Pâte fermentée angesetzt wurden, haben zahlreiche Vorteile gegenüber Broten, die einfach nur so mit Hefe oder mit anderen Hefe-Vorteigen angesetzt wurden:
Wieso hat der Pâte fermentée eine niedrige Hydration?
Der Pâte fermentée hat eine niedrige Hydration, weil er klassischerweise von fertigem Brotteig abgenommen wurde (der meist auch nicht mehr als 60-70% Wasseranteil hatte). Zudem sind Teige mit weniger Wasseranteil meist etwas gärstabiler. Die Reifezeit kann mit weniger Wasser etwas ausgedehnt werden, was langfristig für bessere Aromatik sorgt. Der Pâte fermentée ist also robuster und sorgt für mehr Geschmack durch den niedrigen Wasseranteil.
Mehle verwendet beim Pâte fermentée-Brot
Ich habe verwendet:
Weizenmehl Typ 550 (gute Qualität und/oder backstarkes Mehl verwenden) (Alternativ: Tipo 00 oder Tipo 0 oder W700)
Weizenmehl Typ 1050 (gute Qualität und/oder backstarkes Mehl verwenden) (Alternativ: Tipo 2)
Besonderheiten in diesem Rezept
Ich habe hier sogar noch etwas Sauerteig-Anstellgut für noch mehr Geschmack in meinen Pâte fermentée gegeben. Das hat keine Auswirkung auf die Triebkraft, weil die durch die Hefen aus der frischen Hefe kommt, aber geschmacklich kann das weitere Aromen-Spektren beisteuern. Zudem nutze ich ein Ei, weil Eier im Brotteig für einen besseren Teig und sanftere und luftigere Krume sorgen können. Zu guter Letzt kommt noch ein Kochstück zum Einsatz. Mehl wird mit Wasser zu einem Pudding eingekocht. Das hilft dem Brot eine feuchtere Krume zu erreichen, es entsteht ein saftigeres Brot. Gerade bei reinen Hefe-Weizenbroten macht das Sinn.
Vortag
09:30 Uhr Pâte fermentée ansetzen
10:30 Uhr Pâte fermentée in den Kühlschrank stellen
Backtag
08:00 Uhr Kochstück erstellt
09:00 Uhr Pâte fermentée aus dem Kühlschrank holen
10:00 bis 10:15 Uhr Hauptteig ansetzen
10:45 Uhr Dehnen und Falten
11:15 Uhr Dehnen und Falten
11:45 Uhr Sanftes Dehnen und Falten
13:30 Uhr Preshape/Vorformen
13:45 Uhr Formen und in Gärkorb legen
14:30 Uhr Gärkorb in den Kühlschrank stellen
15:15 Uhr Ofen einschalten
16:00 bis 16:50 Backen

Aktiviere hier den Kochmodus, damit dein Bildschirm an bleibt.
ca. 920g Brot
🕒
Keine spezielle Region
Hält 2 bis 3 Tage frisch

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Aktiviere hier den Kochmodus, damit dein Bildschirm an bleibt.
Pâte fermentée (bei mir: 9:30 Uhr)
100g Weizenmehl Typ 550 (gute Qualität und/oder backstark)
65g Wasser
0.5g frische Hefe
(20g Anstellgut Sauerteig, wenn du hast)
1.5g Salz
Hefe (und ggf. Sauerteig-Anstellgut) im Wasser mit Salz auflösen und dann mit dem Mehl verrühren. Abgedeckt reifen lassen im Raum für 1 Stunde und dann in den 5-6 Grad kalten Kühlschrank stellen für 24 bis 48 Stunden.
Kochstück (bei mir: 8 Uhr)
20g Weizenmehl Typ 550
100g Wasser
Mehl im kalten Wasser einrühren, bis weitestgehend keine Mehlklumpen mehr vorhanden sind. Unter Rühren aufkochen, bis eine puddingartige Konsistenz erreicht ist (sollte nicht anbrennen) und dann mit einem Stück Frischhaltefolie direkt auf dem Kochstück vor Austrocknung schützen. Abkühlen lassen im Raum.
9:00 Uhr Pâte fermentée aus Kühlschrank nehmen, damit er nicht so kalt und starr ist beim Kneten
Hauptteig (bei mir: 10 bis 10:15 Uhr)
Pâte fermentée
450g Weizenmehl Typ 1050 (gute Qualität und/oder backstark)
1 Ei Gr. M
10g Rübensirup oder Honig
230g Wasser
1g frische Hefe
Kochstück (1/2 erst zum Ende einkneten)
11g Salz (später einkneten)
20g Bassinage/Reservewasser (ggfs. später einkneten) (was ist Bassinage?)
Hauptteig fertig geknetet
Fertig gereifter Pâte Fermentée
So wie dieses Brot habe ich den Teig vorgeformt (Preshape)
So wie dieses Brot habe ich länglich zum Batard geformt
Und so wie hier habe ich eingeschnitten, direkt vor dem Backen

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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:





















Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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