Rezept von www.brooot.de

Einsteiger Hefe-Weizenbrot mit Vollkornanteil vom Blech

Rezept für das ultimativ-leckere Brot vom Backblech

Wer denkt, dass ein gutes Brot nur auf Stein oder im Topf zu Hause gebacken werden kann, täuscht sich. Auch auf einem Backblech kannst du tolle Brote backen. Diese Hefe-Weizenbrot für Einsteiger ist der perfekte Beweis dafür. Es ist knusprig und schön soft, was willst du mehr?

Schwierigkeit: Anfänger Direkt zum Rezept

Um gleich vorab ein Missverständnis auszuräumen: Ich bin natürlich auch der Meinung, dass man viele Brote am besten auf Stein oder im Gusstopf zu Hause backen kann. Aber es gibt einfach dennoch einige Brote, die fast genauso gut auf einem schnöden Backblech gebacken werden können. Und wenn das Backblech dann auch noch ein sehr hochwertiges ist, wie das, was ich hier verwendet habe, dann geht es noch einmal viel besser. Bei diesem Brot wollte ich Einsteiger ins Boot holen, die noch kein Brotback-Equipment zu Hause haben, also vermutlich auch weder Stein noch Topf zum Brotbacken. Und auch vom Blech schmeckt dieses Weizenbrot super lecker. Die Kruste ist schön kross, die Krume luftig und für ein Hefebrot die Aromatik super schön gelungen.

Welches Backblech sollte ich für Brot verwenden?

Du kannst grundsätzlich jedes Brot auf einem haushaltsüblichen Ofen-Backblech backen. Das funktioniert, auch wenn der Ofentrieb bei manchen Broten im Vergleich zum Stein oder Topf etwas leidet. Ist ja auch klar: Bei einem Backstein oder Gusstopf wird über die Aufheizzeit sehr viel Hitze gespeichert und dann beim Backen direkt an den Teigling abgegeben. Durch die hohe Hitze geht das Brot sehr stark auf, der Idealzustand für ein luftiges Brot. Das kann ein normales Backblech nicht leisten, auch wenn es noch so lange aufgeheizt wird. Dennoch wirst du ein schönes Brot backen können, halt eben mit etwas weniger Volumen und vielleicht etwas weniger starkem Aufriss an der Kruste.

Etwas anders sieht es aus, wenn du ein professionelles Backblech verwendest, wie ich es hier verwendet habe: Dieses Alu-Backblech (*Partnerlink), mit vielen kleinen Löchern, lässt sehr viel Hitze von unten durch und so kann das Brot super aufgehen. Ich denke, die beiden Brote hier im Rezept sind der perfekte Beweis dafür. Der Vorteil eines solchen Backblechs ist, dass der Ofen nicht so lange aufgeheizt werden muss. Du sparst also Energie, bei ähnlich gutem Ergebnis. Hier kannst du nochmal nachlesen, welche Vor- und Nachteile das Backen auf Blech hat und worauf du besonders achten musst.


Das Backblech und weitere nützliche Helferlein findest du hier.

Wozu dienen das Kochstück und der Vorteig oder auch das Ei?

Ein Hefe-Vorteig wurde ursprünglich als einfache Gärprobe genutzt: Ging er gut auf, wusste man, dass die Hefe aktiv ist und der Teig zuverlässig aufgeht - blieb er flach, konnte man reagieren, ohne Zutaten zu verschwenden. Heute steht weniger die Kontrolle im Vordergrund, sondern die positiven Effekte auf das Brot: Schon mit minimaler Hefemenge und ohne Zucker angesetzt, entwickelt der Vorteig über Stunden Aromen, verbessert die Verträglichkeit durch den Abbau schwer verdaulicher Kohlenhydrate, sorgt für eine feinporige, elastische Krume, eine knusprige Kruste und verlängert die Frische.

Ein Kochstück dient dazu, etwas mehr Flüssigkeit in den Teig zu "schmuggeln". Das Mehl bindet gekocht sehr viel Wasser und wird als eine Art Pudding dem Teig zugesetzt. Dadurch wird das Brot saftiger und es bleibt länger frisch.

Das Eigelb sorgt für eine schöne Krumenfarbe. Eigelb verbessert zudem die Teigstruktur, macht die Krume weich und saftig, sorgt für eine schöne goldene Kruste, verleiht dem Brot ein volleres Aroma und hält es länger frisch.

Mehle verwendet beim Backblech-Brot

Ich habe hier Standardmehle verwendet, also keine backstarken Spezialmehle:

Weizenmehl Typ 550
Weizenvollkornmehl

Mein Zeitplan:

Vortag

20:00 Uhr Hefe-Vorteig ansetzen
22:00 Uhr Hefe-Vorteig in Kühlschrank stellen

Backtag

08:30 Uhr Kochstück ansetzen
09:50 bis 10:00 Uhr Hauptteig ansetzen
10:30 Uhr Dehnen und Falten
11:00 Uhr Dehnen und Falten
11:30 Uhr sanftes Dehnen und Falten
12:45 Uhr Formen und in Gärkorb legen
ab 13:15 Uhr Ofen und Backblech aufheizen
13:45 bis 14:35 Uhr Backen

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Rezept

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Ergebnis

ca. 865g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

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Zutaten

  • 400g Weizenmehl Typ 550
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 1.1g frische Hefe
  • 400g Wasser
  • 1 Eigelb (wenn vegan, dann alternativ 15g extra Wasser hinzufügen)
  • 11g Salz
  • 20g Bassinage/Reservewasser

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Vortag

Vorteig (bei mir: 20 Uhr)
0.1g frische Hefe
100g Weizenvollkornmehl
100g Wasser
Hefe in Wasser (kalt) auflösen und dann mit dem Mehl verrühren. Abgedeckt reifen lassen für 2 Stunden und dann um 22 Uhr kalt stellen

Backtag

Kochstück (bei mir: 8:30 Uhr)
20g Weizenmehl Typ 550
100g Wasser
Mehl im kalten Wasser einrühren, bis weitestgehend keine Mehlklumpen mehr vorhanden sind. Unter Rühren aufkochen, bis eine puddingartige Konsistenz erreicht ist (sollte nicht anbrennen) und dann mit einem Stück Frischhaltefolie direkt auf dem Kochstück vor Austrocknung schützen. Abkühlen lassen im Raum.
Hauptteig (bei mir: 9:50 bis 10:00 Uhr)
280g Weizenmehl Typ 550
100g Weizenvollkornmehl
Vorteig aus Kühlschrank
Kochstück (1. Hälfte direkt zugegeben)
200g Wasser ca. 28 Grad
1 Eigelb (wenn vegan, dann alternativ 15g extra Wasser zugeben)
1g frische Hefe
11g Salz (später einkneten)
20g Bassinage/Reservewasser (ggfs. später einkneten) (was ist Bassinage?)
  • Vorteig, Hefe, Eigelb und die Hälfte des Kochstücks in das Wasser einrühren und dann danach das Mehl zugeben.
  • Verkneten auf niedriger Stufe, bis der Teig gut abgebunden hat und einigermaßen geschmeidig wirkt (bei mir hat das ca. 5 Minuten gedauert).
  • Dann etwas höher schalten und 2 Minuten das Salz einkneten, bis der Teig wieder gut abgebunden hat.
  • Dann die 2. Hälfte des Kochstücks zugeben und ebenfalls nochmal 2 Minuten einkneten, bis der Teig wieder gut abgebunden hat.
  • Gegebenenfalls noch das zurückgehaltene Wasser (Bassinage) zum Schluss tröpfchenweise einkneten, wenn der Teig noch nicht weich, geschmeidig (und trotzdem standfest) oder evtl. noch zu fest ist. Aufhören, bevor der Teig zu weich wird. Teig löste sich bei mir gut vom Kesselrand. Wie mein Teig aussah, siehst du unten.
  • Teig sollte die Fensterprobe bestehen und somit dehnbar sein. Ist aber nicht schlimm, wenn nicht. Durch Dehnen und Falten wird sich das Teiggerüst dehnbarer aufbauen.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 25 Grad.
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • ca. 2:45 bis 3 Stunden Reife bei 21° Raumtemperatur in der Stockgare (je kühler Raum oder Teig, desto länger dauert die Reife. Je wärmer Raum oder Teig, desto schneller reift der Teig. Teig muss Luftbläschen aufweisen und sich deutlich vergrößern, sollte aber nicht schon instabil werden).
  • Dabei bei 30,60 und 90 Minuten Teig Dehnen und Falten. Sollte der Teig nach 90 Minuten schon recht straff sein, dann nur noch sanft dehnen und falten.
  • Nach der Stockgare (bei mir um 12:45 Uhr; kann bei dir etwas später sein, wenn der Teig noch nicht so weit ist) wird der Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche gekippt.
  • Nun formst du deinen Teig (entweder rund oder lang). Hier die Anleitung für ein rundes Brot:
  • Du faltest die Seiten immer wieder nach innen und hältst sie fest, solange bis du einen Teigballen auf Spannung hast und dann drehst du den Teigling mit etwas Schwung um. Somit liegt das Gefaltete unten, das Glatte oben. Nun mit den Händen den Teigling immer etwas zu dir ziehen, um Spannung aufzubauen.
  • Video siehe unten für Rund- und für Lang-Wirken.
  • Teigling kommt nun mit dem Schluss nach oben in einen gemehlten Gärkorb.
  • Abgedeckt reift der Teigling im Gärkorb nun ca. 60 Minuten im Raum (Stückgare).
  • Der Ofen sollte ca. 20-30 Minuten vor dem Backen aufgeheizt werden. Du musst den Zeitpunkt also schätzen (mein Zeitplan siehe oben).
  • Den Ofen einschalten auf 250 Grad O/U Hitze mit Backblech (Schiene unteres Drittel) und Schwader fürs Bedampfen (natürlich kann auch im Topf oder auf Stein gebacken werden…dann 45min aufheizen).
  • Teig wird nach der Reife vorsichtig auf ein Stück Backpapier oder direkt auf den Backstein gestürzt und dort ca. 0.75cm tief mit einem schnellen Schnitt (Lame oder Wellenmesser) im Kreuz eingeschnitten.
  • Mit Backpapier dann auf den heißen Stein ziehen.
  • Schwaden für 10 Minuten bei 250°.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200° (wenn dunkler gewünscht Zwischenstufe mit 220 Grad für 10min einplanen; hab ich so gemacht).
  • Backen für weitere ca. 40 Minuten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

Fertig gekneteter Teig

Das fertige Kochstück

So habe ich das Backblech-Brot geformt:

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Challenger Breadpan
  • Bild für Brotback-Utensilie: Dauerbackfolie
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotmesser
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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