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Leinsamenbrot mit Roggen und Weizen

Roggenmischbrot mit Leinsamen

Mein Roggenmischbrot mit 60 % Roggen und Leinsamen – schön kernig, richtig aromatisch und vollgepackt mit Ballaststoffen und Omega-3. Geführt mit einem 1-Stufensauerteig, der über Nacht gereift ist.

Schwierigkeit: Mittel Direkt zum Rezept

Für eine klassische Brotzeit bin ich ein riesen Fan von Roggenmischbroten. Sie bringen die zünftige Note mit sich, die mit einem reinen Weizenbrot nie erreicht werden kann. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Weizenbrote, aber für das abendliche Zusammensein bei einer Brotzeit ist für mich ein Brot mit nennenswert Roggenanteil ungeschlagen. Die Kombination aus Roggen und Weizen ist ein Gamechanger für Geschmack und ich finde, dass gerade diese Kombination die deutsche Brot-Nation ausmacht. In anderen Ländern ist der Roggen oft entweder alleiniger Hauptakteur (in nordischen Ländern Europas) oder spielt kaum oder keine Rolle (südliche Länder oder auch beispielsweise die USA).

Und Roggenmischbrote müssen auch nicht immer gleich schmecken. Sie können angereichert werden mit allerlei Zutaten, unter anderem mit Leinsamen. In geschroteter Form geben sie dem Brot extra Biss. Und dass Leinsamen als "Superfood" bezeichnet werden und dem Brot so einen extra Gesundheits-Schub geben, kommt nicht von ungefähr:

Geschrotete Leinsamen machen dein Brot kerniger und auch richtig gesund. Sie stecken voller Ballaststoffe, die die Verdauung in Schwung bringen und lange satt machen. Dazu liefern sie jede Menge Omega-3-Fettsäuren, die gut fürs Herz und gegen Entzündungen sind. Auch pflanzliches Eiweiß ist reichlich drin, genau wie sogenannte Lignane, die antioxidativ wirken und den Hormonhaushalt positiv beeinflussen können. Und dann wären da noch die Schleimstoffe, die im Darm aufquellen und bei Reizdarm oder träger Verdauung wohltuend wirken. Wichtig: Nur geschrotet kann der Körper all das auch wirklich nutzen, ganze Leinsamen rutschen meist einfach durch. Aber hier im Rezept sind ohnehin geschrotete Leinsamen enthalten.

Kann ich das Roggenmischbrot auch ohne geschrotete Leinsamen backen?

Das geht, aber da empfehle ich dir andere Rezepte, die nicht mit Leinsamen konzipiert wurden. Wenn du es dennoch versuchen willst, kannst du auch mit Chiasamen oder Schrot arbeiten. Die Wassermenge für das Quellstück solltest du dann aber, je nach Zutat des Quellstücks, über meinen Rechner berechnen lassen.

Wie lange bleibt das Brot mit Leinsamen frisch?

Das Leinsamenbrot bleibt einige Tage frisch, weil die verquollenen Leinsamen jede Menge Wasser ins Brot einbringen. Sauerteigbrote bleiben ohnehin länger frisch, vor allem mit Roggenanteil.

Kann ich das Brot auch komplett mit Roggenmehl backen?

Auch das geht, du solltest dann aber ggfs. die Wassermenge anpassen (du wirst vermutlich mehr Wasser benötigen) und das Kneten wird eher zu einem Mischen und das Formen klebriger. Weizenanteil verändert deinen Teig sehr stark. Evtl. ist es besser auf Rezepte zurückzugreifen, die für ausschließlich Roggenmehl ausgelegt sind und dort dann ein Quellstück obendrauf einzubauen.

Verwendete Mehle für das Roggenmisch-Leinsamenbrot

Ich habe Standardmehle meiner Hausmühle verwendet:

Roggenmehl Typ 1150
Weizenmehl Typ 550

Mein Zeitplan für dieses Rezept

(dein Sauerteig sollte relativ fit sein, damit du ohne Hefe auskommst)

Vortag

21:00 Uhr Sauerteig angesetzt
21:05 Uhr Quellstück angesetzt

Backtag

12:00 bis 12:10 Uhr Hauptteig geknetet
14:00 Uhr Teig geformt und in Kasten gelegt
14:40 Uhr Ofen eingeschaltet
15:30 bis 16:25 Uhr gebacken

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Rezept

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Ergebnis

ca. 950g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält lange frisch

Symbolbild: Zur Druckversion Rezept drucken
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Zutaten

  • 9g Anstellgut Sauerteig (ich: Roggensauer)
  • 300g Roggenmehl Typ 1150
  • 200g Weizenmehl Typ 550
  • 50g Leinsamen geschrotet
  • 430g Wasser
  • 12.5g Salz
  • 20g Bassinage / Reservewasser
  • (ggfs. 1g Schisser-Hefe, wenn dein Sauerteig nicht ganz fit sein sollte)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Vortag

Sauerteig (bei mir: 21 Uhr)
9g Anstellgut Sauerteig
180g Roggenmehl Typ 1150
180g Wasser
Zieltemperatur: 26-28 Grad (die Schüttwassertemperatur ist abhängig von den Temperaturen deiner Zutaten: kannst du hier berechnen).
Anstellgut in einem hohen Gefäß (z.B. Einmachglas) im Wasser auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt im Raum reifen lassen.
 
Quellstück (bei mir: 21:05 Uhr)
50g Leinsamen geschrotet
150g Wasser
1.5g Salz
Salz ins Wasser einrühren und dann die geschroteten Leinsamen einrühren. Abgedeckt im Raum über Nacht verquellen lassen.

Backtag

Hauptteig (bei mir: 12 bis 12:10 Uhr)
120g Roggenmehl Typ 1150
200g Weizenmehl Typ 550
Quellstück (½ direkt zugeben, andere Hälfte später)
Sauerteig
100g Wasser
11g Salz (später einkneten)
20g Bassinage / Reservewasser (Was ist Bassinage?)
(ggfs. 1g Schisser-Hefe, wenn dein Sauerteig nicht ganz fit sein sollte)
  • Sauerteig (und ggfs. Schisser-Hefe) und die eine Hälfte des Quellstücks im Wasser auflösen. Mehl dazu geben und dann verkneten für 5 Minuten auf niedriger Stufe.
  • Salz zugeben und auf etwas höherer Stufe weiter auskneten bis der Teig schön abbindet.
  • Dann die 2. Hälfte des Quellstücks zugeben und ebenso einkneten, bis der Teig gut abgebunden hat (ich habe insgesamt ca. 9 Minuten geknetet).
  • Teig löst sich voraussichtlich nicht vom Kesselrand (siehe Foto, wie mein Teig aussah) wegen des Roggenanteils, der den Teig klebrig macht. 
  • Sollte dein Teig noch zu fest sein, kannst du noch tröpfchenweise Reservewasser einkneten (Bassinage). 
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 26-27 Grad (sollte der Teig bei dir deutlich wärmer sein, dann im Hauptteig beim nächsten Mal das Wasser kühler halten; wenn er viel kühler ist, das Schüttwasser beim nächsten Mal etwas wärmer halten).
  • Der Teig kann mit einer feuchten Teigkarte vom Rand gekratzt und zu einem runden Klumpen geformt werden, verbleibt dann aber im Knetkessel für die Stockgare/Teigruhe. Die Knetschnüssel wird vor Zugluft geschützt und abgedeckt.
  • ca. 2 Stunden Teigruhe/Reife bei ca. 21.5° Raumtemperatur (sollte dein Teig oder Raum wärmer sein, verkürzt sich die Reifezeit; wenn kühler, dann verlängert sie sich; je 5 Grad mehr oder weniger halbiert oder verdoppelt sich die Reifezeit).
  • Nach der Teigruhe/Stockgare (bei mir um 14:00 Uhr) wird der Teig auf eine bemehlte Oberfläche gekippt um ihn rund zu formen.
  • Mit dem Teigschaber Mehl unter den Teigling schieben, so dass er nicht anklebt.
  • Auf der Oberfläche des Teigs etwas Mehl aufstreuen und verstreichen. Nun die Luft etwas aus dem Teig drücken (Entgasen), so dass du eine feine Krume erhältst, wie auf den Bildern zu sehen.
  • Jetzt jeweils eine Seite nach innen klappen und dann den Teigling leicht drehen. D.h. ringsherum die Seiten mit einer Hand nach innen falten, mit der anderen dann festhalten. Wenn etwas Spannung in der entstehenden Teigkugel ist, diese mit einem Schwung umdrehen.
  • Dann die Teigkugel etwas auf Spannung zu sich heranziehen mit der Flachen Hand. 
  • Dann wird der Teigling mit dem Schluss nach oben in ein gemehltes Gärkörbchen gelegt (ich in ein längliches Gärkörbchen, ist aber Geschmackssache). Die glatte Seite ist also unten.
  • Teigling abdecken und vor Zugluft schützen. So reift der Teig in der 2. Gare, der sogenannten „Stückgare“.
  • ca. 1:30 Stunden Reife im Raum, Teigling vergrößert sich dabei nochmal etwas in dieser Stückgare.
  • Der Ofen wird aufgeheizt 45 Minuten vor dem Backen (siehe auch Zeitplan oben) auf 250 Grad O/U-Hitze mit Backstein und Schwader. 
  • Teigling auf den heißen Backstein stürzen und dort zB längs 1cm tief einschneiden. Wenn du ein rundes Gärkörbchen verwendet hast, kannst du auch im Kreuz einschneiden.
    (Alternativ zuerst auf ein Stück Backpapier auf einem Schieber und dann dort einschneiden. In dem Fall dann den Teig mit dem Backpapier auf den Backstein ziehen.)
  • Backstein: 10 Minuten bei 250° unter Dampf backen.
  • Backstein: 45 Minuten bei 200° weiter backen ohne Dampf (kurz ablassen).
  • Mit 95 Grad+ Kerntemperatur ist das Brot durchgebacken, du solltest die Backzeit aber mindestens einhalten, auch wenn die Kerntemperatur schon erreicht wurde.
  • (du kannst das Brot natürlich auch im Topf backen)
  • Brot auf einem Rost abkühlen lassen.
  • Fertig!

Teig fertig geknetet

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Dauerbackfolie
  • Bild für Brotback-Utensilie: Gärkorb
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schwader
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Auskühlgitter
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 10. Juli 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Bild von René Dasbeck

Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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