Rezept von www.brooot.de

Sandwich-Toast selber backen ohne Kneten

No Knead Toastbrot

Für ein fluffiges Toastbrot brauchst du keine Knetmaschine. Nach der „No Knead“-Methode kannst du mit sehr wenigen Schritten schnell und einfach ein leckeres Sandwich-Toastbrot backen. Einfacher geht es kaum.

Mit der No Knead-Methode (Meine No Knead-Rezepte)backe ich Brote immer dann, wenn ich wirklich gar keine Zeit habe. Einfach alles zusammenmischen, warten und den Teig sich selbst überlassen. Das funktioniert wunderbar, weil die Fermentation auch ganz von alleine von Statten geht. Und bei Toastbrot geht das wunderbar, wenn man das eine oder andere beachtet.

Muss man Toastbrot-Teig nicht kneten?

Nein, nicht unbedingt. Durch die Verbindung von Mehl mit Wasser oder Milch beginnt der vollautomatische Prozess der Teiggerüst-Bildung. Glutenstränge entstehen, der Teig wird von Zeit zu Zeit immer mehr zu einem großen 3D Geflecht an Klebergerüst. Er wird dehnbar, ganz ohne das Auskneten vorab. Allerdings dauert der Prozess länger als wenn du vorher geknetet hättest, daher wird das Kneten grundsätzlich häufiger eingesetzt.

Gibt es Nachteile der No Knead-Methode bei Toastbrot?

Das Backergebnis ist bei gekneteten Broten meist etwas besser als bei Broten, die mit der No Knead-Methode hergestellt wurden. Das Klebergerüst ist am Ende doch etwas stabiler und besser, so dass wilde und offene Krumen davon profitieren. Beim Toastbrot ist das allerdings nicht unbedingt so. Hier ist auch keine offene, sondern eher eine feine und flauschige Krume das Ziel. Mit 2-3 Runden Dehnen und Falten zwischendrin kriegst du deinen Teig richtig schön dehnbar und stabil, so dass am Ende ein tolles Toastbrot entstehen kann.

Kann man dieses Toastbrot vegan backen?

Ja natürlich. Einfach Milch und Butter durch vegane Alternativen ersetzen.

Verwendete Mehle im No Knead-Toastbrot

Hier habe ich ein gutes Weizenmehl Typ 550 verwendet mit ca. 12% Proteingehalt. 11-13% sind in Ordnung, auch darunter sollte keine große Schwierigkeit darstellen.

Kann ich den No Knead-Sandwichtoast auch mit Sauerteig zubereiten?

Ja, du kannst auch etwas Sauerteig-Anstellgut einsetzen um dein Toastbrot zu fermentieren. Auch die Kombination mit Hefe funktioniert. Zum Beispiel 1g frische Hefe + 25g Anstellgut. Je mehr Triebmittel du einsetzt, desto schneller reift der Teig allerdings. Verwendest du also mehr als die 1g frische Hefe, die ich hier einsetze (bei 13-14 Stunden Reife), desto schneller wird der Teig fertig sein. Versuche das zu bedenken und in deinen Tagesablauf einzurechnen.

Wie mache ich das mit der Butter im No Knead-Toastbrot?

Da die Butter per No Knead nicht eingearbeitet werden kann in den Teig, habe ich die Hälfte davon flüssig gemacht und die andere Hälfte durch Olivenöl ersetzt. Die geschmolzene Butter sollte nur nicht zu heiß sein.

Die richtige Kastenform für den No Knead-Toast

Hier habe ich eine kleine Kastenform eingesetzt, die 750-1000g Teig fasst (auch wenn der Hersteller nur die Hälfte verspricht). Unten siehst du den Link dazu.

Wieso werden die Teiglinge ausgerollt und wieder aufgerollt?

Frag mich nicht nach der genauen Wirkung, aber das Ausrollen und wieder Aufrollen führt dazu, dass der Toast fluffiger wird. Ich konnte leider noch keine konkrete wissenschaftliche Untersuchung und Erklärung dafür finden. Du könntest natürlich auch einfach die runden Teiglinge in die Kastenform legen, das Ergebnis ist durch das Ausrollen aber immer etwas besser. Meine Vermutung ist, dass durch weniger Gas im Teig und das Ausrollen des Teiggerüsts dieses weicher wird und am Ende daher die Fluffigkeit entsteht.

Mein Zeitplan:

Achtung: Die Zeiten können sich verkürzen, je nach Temperatur im Raum und Teig und je nachdem wie frisch deine Hefe ist.

Vortag

19:00 Uhr Hauptteig angesetzt
20:00 Uhr Dehnen und Falten
21:00 Uhr Dehnen und Falten

Backtag

08:00 Uhr Teile abstechen, rund schleifen
08:15 Uhr ausrollen und wieder einrollen und in Kastenform
10:00 Uhr Ofen einschalten
10:45 bis 11:40 Uhr backen

Rezept

Ergebnis

ca. 780g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

keine bestimmte Region

Frischehaltung

Hält lange frisch

Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken im Topf liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer beschichteten Stahl-Kastenform* gebacken. Sie hat eine Größe von 21 x 12 x 11.7 cm und ist für 450 bis 1000g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet:

Zutaten

  • 500g Weizenmehl Typ 550
  • 300g Milch 3.5% kalt
  • 25g Butter weich
  • 25g Olivenöl
  • 11g Salz
  • 16g Zucker
  • 1g frische Hefe

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Vortag

Hauptteig (ich: 19 Uhr)
500g Weizenmehl Typ 550
25g Butter flüssig, aber nicht mehr heiß
25g Olivenöl
300g Milch 3.5% kalt
11g Salz
16g Zucker
1g frische Hefe
  • Hefe in der Milch einrühren und auflösen.
  • Dann alle anderen Zutaten dazugeben und per Hand oder Kochlöffel so gut es geht homogen einrühren. Das dauert nicht länger als 2 Minuten, der Teig muss dann nicht sonderlich hübsch und glatt aussehen. Siehe Foto unten.
  • Die Teigtemperatur lag bei mir bei 19-20 Grad (wenn viel wärmer reift der Teig schneller als angegeben). 
  • Der Teig reift dann in einer leicht geölten Teig-Wanne oder Schüssel abgedeckt bei ungefähr 20° bis zur Verdopplung am nächsten Tag.
  • Allerdings wird der Teig nach 60 und 120 Minuten nochmal aufgedehnt und wieder zusammengelegt (Dehnen und Falten). So strafft sich das Teiggerüst.
  • Am nächsten Tag sollte der Teig dann deutlich vergrößert sein und Luftbläschen aufweisen. Siehe Foto unten.
  • Dann wird der Teigling auf eine leicht gemehlte Arbeitsplatte gekippt.
  • 3 gleich große Stücke werden abgestochen.
  • Die 3 Teiglinge werden rund geschliffen wie Brötchen (siehe Beispielvideo unten). Sie ruhen dann ca. 15 Minuten unter einem Küchentuch.
  • Dann werden die Teiglinge jeweils zu einem 0.5cm dicken länglichen Rechteck á ca. 16x24cm ausgerollt.
  • Dann die linke und die rechte Seite ca. 1/4 nach innen klappen und dann wird das Ganze längs aufgerollt. Siehe Beispiel Video unten.
  • Die aufgerollten Teiglinge kommen in die vorher gefettete Kastenform (ich verwende natürliches Trennspray).
  • In der Kastenform reifen die Teiglinge dann abgedeckt bis zur deutlichen Vergrößerung (Vollgare). Der Teig muss wollig sein, so dass die Spannung nicht mehr so stark gegeben ist.
    Nur so reißt der Teig dann im Ofen nicht auf, sondern bleibt schön glatt an der Oberfläche.
  • Bei mir hat das ca. 2,5 Stunden gedauert.
  • 30-40 Minuten vor dem Backen wird der Ofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze aufgeheizt. Mit oder ohne Backstein möglich, ich habe mit Backstein gebacken. Du musst den richtigen Zeitpunkt abpassen, bei mir war das eine halbe Stunde vor dem Backen als ich gesehen habe, dass der Teig den Kastenrand demnächst erreicht (ca. 2cm darunter) und schon wollig wurde.
  • Wenn du ohne Deckel backen willst, muss auch ein Schwadegefäß während der Aufheizphase in den Ofen gestellt werden. Durch den Schwader kann Dampf in den Ofen gebracht werden, was den Ofentrieb verbessert. 
  • Der Kasten kommt nun in den Ofen (unteres Drittel). Direkt beim Einschießen des Brots in den Ofen wird auf 180 Grad heruntergeschaltet und geschwadet/bedampft (nur wenn du ohne Deckel bäckst).
  • Nach 8 Minuten wird der Dampf kurz abgelassen.
  • Dann ca. 47 Minuten weiterbacken.
  • Die Kerntemperatur sollte ca. 95-98° betragen. Wer ein Ofenthermometer hat, kann sich danach orientieren.
  • Kasten aus dem Ofen nehmen, Brot aus dem Kasten nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
  • Wenn du ohne Deckel gebacken hast, kannst du die Oberfläche noch mit Wasser absprühen für etwas Glanz
  • Nach ca. 2 Stunden ist das Toastbrot genug abgekühlt um gegessen zu werden.
  • Fertig!

Fertig gereifte Teiglinge in der Kastenform, kurz vor dem Backen

Teiglinge aufgerollt in der Kastenform

Teig vor dem Aufteilen in 3 Teiglinge und Rundschleifen

Teig am nächsten Tag nach der Stockgare (in der 2x gedehnt und gefaltet wurde)

Teig nach dem Zusammenmischen

 

So wie bei diesem anderen Toastbrot habe ich die 3 Teiglinge für den No-Knead Sandwichtoast auch rund geschliffen

Und so wie hier habe ich dann die 3 runden Teiglinge nach 15 Minuten Ruhezeit dann ausgerollt, wieder aufgerollt und in die Kastenform gebracht

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 23. Februar 2024 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
8 Antworten
  1. Jens

    Habe die kreative Entscheidung getroffen dieses Toastbrot und das Sesam Bâtard zu kombinieren – und es kam ganz gut heraus! Also habe das Sesam Quellstück als auch einen übernacht im Kühlschrank gegangenen Hefevorteig (habe keinen Sauerteig) und diesem Toastbrotrezept kombiniert. Eigentlich müsste mensch wohl sagen das ganze ist eine Kombination aus dem Hefeweizenbrot Level 2, dem Sesam Bâtard und dem Toastbrot! Besonders die Kombination aus Butter *und* Olivenöl finde ich gelungen. Sehr fluffig und schön sesamig 🙂

  2. Adelheid

    Hallo,
    Ich habe das Brot gebacken….allerdings war mein Zeitplan bissel anders….gegen 18 Uhr zusammengerührt.. 4 Stunden in der Küche stehen gelassen, dann in den Kühlschrank…weil ich morgens keine Zeit zum Backen hatte…..morgens rausgenommen…es hatte sich nicht viel getan…war auch ziemlich fest…..einfach so in eine Form bis 14 Uhr stehen gelassen( mal sehen was wird ) und siehe da, der Teig wollte…..beim Backen ist der Teig nochmal schön gegangen und der Geschmack …hervorragend !!!
    Ich finde, man braucht nichts rollen und wickeln…ach, einen Löffel LM habe ich noch dazu getan…
    So werde ich mein Toast jetzt öfter backen…
    Danke für das Rezept
    Adelheid

  3. Sieglinde Friedemann

    Danke für dieses super Rezept. Durch die gute Rezeptanleitung kann man dieses Rezept wirklich als gelingsicher bezeichnen. Ich habe das Rezept auf ein Würfel-Toast runtergerechnet. Die Gare in der Form hat bei mir 3 1/2 Stunden bei 20 Grad gedauert. Ich freue mich schon auf mein Frühstück morgen früh mit einem leckeren Toast mit Marmelade und einer guten Tasse Kaffee.
    Ein Foto brauche ich gar nicht zu posten. Ich kann mich darauf beschränken s. o. zu sagen.

  4. Sieglinde Friedemann

    Könnte ich als Mehl tipo 0 violett nehmen? Wekches Mehl genau hast du genommen.?
    Das Rezept interessiert mich sehr!!“

    1. René von brooot.de

      Das sollte klappen, ganz backstark ist eigentlich bei Toast nicht nötig. . Ich habe normales Mehl meiner Hausmühle verwendet.

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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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