🏠 » Mischbrote/Mehrkornbrote » Weizen-Roggen-Mischbrot mit roten Linsen
Lange Frischehaltung durch Hülsenfrüchte: Ein besonderes BrotGemüse ist naheliegend, wenn es um die Beigabe zu einem Brot geht. Neue Geschmacksaromen und eine längere Haltbarkeit sind häufig das Ergebnis. So auch in diesem Brot: Durch schnell gekochte rote Linsen erhält das Brot eine super Frischehaltung und eine Geschmacksnuance, die man in der Regel bei keinem Bäcker findet.
Wieso? Das ist die naheliegende Reaktion oder Frage die man erhalten dürfte, wenn man von einem Brot mit roten Linsen erzählt. Wieso nicht?! Ist die Antwort. Ich liebe einfache Brote, die nur die wesentlichen Bestandteile eines Brotes aufweisen (Mehl, Wasser, Hefe, Salz). Aber ich liebe genauso sehr Brote, die das gewisse Extra haben. Kartoffeln, Wurzelgemüse, Zucchini, Karotten, Brennessel, und und und...alles schon gebacken. Mit Hülsenfrüchten hatte ich noch nicht experimentiert. Das Ergebnis hat mich überrascht: Einerseits kommt es wie ein ganz normales Brot daher. Schön mild und nicht zu aufdringlich im Geschmack. Auf der anderen Seite schmeckt man die Linsen doch durch, mit einer leicht nussigen Note. Am meisten hat mich jedoch überrascht, wie schön saftig es geworden ist und wie lange es gehalten hat! Die Frischehaltung ist sensationell. Und wenn man meint Linsen sind trocken, dann bestimmt nicht als Zugabe in einem Brot.
Um die Frischehaltung grundsätzlich noch zu unterstützen (ich dachte ja eigentlich, das wäre nötig bei Linsen), habe ich noch ein Altbrot-Quellstück aus Mischbrot zugegeben. Altbrot hilft auch immer ein wenig bei der Aromenbildung. Gerade, wenn man keinen Sauerteig verwendet, ist der Griff in die Trickkiste sinnvoll um Geschmack aus dem Brot zu holen.
Nochmal zu den Linsen und zur Verarbeitung im Teig: Hier habe ich tatsächlich etwas Schwierigkeiten gehabt. Ich habe die Linsen beim 2. Mal Dehnen und Falten einlaminiert (Foto siehe unten). Das heißt, dass ich den Teig ganz flach aufgezogen und die Linsen darauf verteilt habe. Danach habe ich den Teig wieder gefalten. Leider haben mir die Linsen die Teigstruktur ein wenig zerstört, so dass auch später das Wirken etwas hakelig und pappig war. Ich schätze die Kombination aus Linsen, Roggen und Altbrot haben der Teigstruktur zugesetzt, so dass ich nicht so einfach formen konnte wie gewünscht. Aber mit etwas improvisieren klappte auch das und so ist am Ende ein holprig längs gewirkter Teigling im Gärkorb gelandet und ein schönes Brot aus meiner Brotback-Pfanne gekommen.
Wer sollte dieses Brot backen? Alle die lange Frischehaltung im Alltag mögen, alle die gerne Hülsenfrüchte essen und alle, denen Standard-Brotrezepte zu einfach sind. ;-)
Vortag
20:00 Uhr Linsen gekocht, abgekühlt und in den Kühlschrank gestellt
20:15 Uhr Altbrot-Quellstück angerührt und in den Kühlschrank gestellt
Backtag
09:30 Uhr Teig geknetet
10:00 Uhr Dehnen und Falten
11:15 Uhr Linsen einlaminieren
11:45 Uhr Dehnen und Falten
Bis 12:30 Uhr Stockgare
12:30 Uhr Wirken und in das Gärkörbchen
13:15 bis 14:10 Uhr Backen
ca, 1000g Brot
🕒
Deutschland
Hält lange frisch
Linsen
100g Linsen in Wasser weich kochen, Wasser abgießen, abkühlen lassen und kalt stellen
Altbrot-Quellstück
50g Altbrot
100g Wasser
Einrühren und kalt stellen
Hauptteig
Altbrot Quellstück
100g Roggenmehl Typ 1370
400g Weizenmehl Typ 550
300g Wasser
14g Salz
(wer hat: 10g Roggen Anstellgut)
8g Hefe
14g Salz (zum Schluss einkneten)
Das Linsenbrot hat eine sensationelle Frischehaltung
Die Krume ist schön elastisch, feucht und weich. Auch noch am 2. und 3. Tag
Die Kruste ist schön ausgebildet
Der Teig wurde etwas hakelig längsgeformt. Hier der Zeitpunkt nach dem Formen und vor der Stückgare.
Das Einlaminieren der Linsen beim 2. Dehnen und Falten
Wie gefällt dir dieses Rezept?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0
Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.
Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Zu viel Respekt habe ich vor diesem Berufsstand und davor welche Anforderungen Mitglieder dieser Zunft täglich stemmen müssen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Selbst, wenn auch mal ein Brot misslingt. Hier findest du meine Lieblingsrezepte.