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Ein einfaches Rezept für Bauernbrot

Dein erstes Bauernbrot

Backe dein erstes Bauernbrot: Einfache Anleitung für ein saftiges, rustikales Brot mit Roggen- und Weizenmehl. Perfekt für alle, die einsteigen wollen ins Brotbacken – mit Sauerteigresten, Hefe und wenigen Zutaten!

Irgendwann ist immer das erste Mal und beim Backen von Bauernbrot gibt es ebenfalls eine Premiere im Leben von HeimbäckerInnen. Das Gute: Bauernbrote sind relativ unkompliziert und einfach zu backen. Trotzdem kannst du das eine oder andere falsch machen, daher beschreibe ich dir hier alles ganz genau.

Wie lange muss der Teig ruhen?
Der Teig sollte ca. 1 bis 1,5 Stunden ruhen, damit er ausreichend Zeit hat, um anzuspringen. Danach wird er geformt und kommt in das Gärkörbchen, dort ruht er erneut für ca. 2 bis 2,5 Stunden, bevor er gebacken wird.

Kann ich den Sauerteig durch fertigen Sauerteig ersetzen?
Ja, das würde hier auch funktionieren, weil auch Hefe im Spiel ist. Ohne Hefe müsste der fertige Sauerteig zumindest triebfähig sein.

Kann ich das Brot auch ohne Hefe backen?
Es ist möglich, das Rezept ohne Hefe zu backen, aber das Brot wird langsamer aufgehen und benötigt mehr Zeit. In diesem Fall sollte der Sauerteig topfit sein.

Was sind Sauerteigreste?
Wenn du deinen Sauerteig gefüttert hast, stellst du in der Regel ja diesen nach der Reife in den Kühlschrank. Manche nehmen einfach vom Brot fertigen Sauerteig ab und stellen diesen Rest als Anstellgut in den Kühlschrank für das nächste Brot. Diese Reste sind also gemeint. Weil hier oft die Triebkraft schon nachgelassen hat (weil die Reste evtl. schon ein paar Tage alt sind), wird hier im Rezept noch Hefe eingesetzt. Das gibt eine Geling-Garantie, dass das Brot aufgeht.

Was tun, wenn ich nicht genug Sauerteigreste für das Rezept habe?
Dann füttere einfach deinen Sauerteig so, dass du am Ende genug Sauerteig übrig hast für das Rezept. Beispiel: Füttere 10g Anstellgut mit 100g Mehl und 100g Wasser und lass ihn über Nacht im Raum reifen. Nehme vom reifen Sauerteig dann 100g für das Rezept und stelle den Rest wieder in den Kühlschrank.

Wieso soll ich die Wassertemperatur des Schüttwassers berechnen?
Bauernbrote (oder generell Brote mit viel Roggenanteil) reifen in der Regel nicht so lange, damit sich nicht sauer werden. Damit das gewährleistet ist, wird die Teigtemperatur auf ca. 26-28 Grad eingestellt. Je kälter und länger ein Teig reift, desto saurer wird er. Durch das warme Schüttwasser wird der Teig also wärmer und er reift dadurch schneller und wird milder, was in der Regel gewünscht ist.

Verwendete Mehle in der Bauernkruste

Ich habe Standardmehle meiner Hausmühle verwendet:

Roggenmehl Typ 1150
Weizenmehl Typ 1050

Mein Zeitplan für dieses Rezept

(ggfs. musst du am Vortag deinen Sauerteig füttern, damit du ausreichend Anstellgut/Sauerteigreste für das Rezept hast (siehe oben))

Backtag

07:00 bis 07:12 Uhr Hauptteig geknetet
8:30 Uhr Teig geformt
10:40 bis 11:40 Uhr gebacken

Rezept

Ergebnis

ca. 950g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält lange frisch

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Zutaten

  • 100g Sauerteigreste (Roggensauer oder, wenn Roggensauer nicht vorhanden, dann Weizensauer) (Alternativ am Vortag Sauerteig auffrischen, um ausreichend Menge zu haben; siehe oben)
  • 360g Roggenmehl Typ 1150
  • 240g Weizenmehl Typ 1050
  • 440g Wasser
  • 5g frische Hefe
  • 14g Salz

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Zubereitung

Backtag

Hauptteig (bei mir: 7 bis 7:12 Uhr)
100g Sauerteigreste (Roggensauer oder, wenn Roggensauer nicht vorhanden, dann Weizensauer) 
(ggfs. musst du am Vortag deinen Sauerteig füttern, damit du ausreichend Anstellgut/Sauerteigreste für das Rezept hast (siehe oben))
360g Roggenmehl Typ 1150
240g Weizenmehl Typ 1050
440g Wasser
(Zieltemperatur des Teigs ist: 26-28 Grad (die Schüttwassertemperatur ist abhängig von den Temperaturen deiner Zutaten: kannst du hier berechnen;
Alternativ einfach ca. 30 Grad warmes Wasser nehmen (im Sommer eher leitungskaltes Wasser))
)
5g frische Hefe 
14g Salz
  • Sauerteig, frische Hefe und Salz im Wasser auflösen. Mehl dazugeben und dann verkneten/mischen für 8 Minuten Stufe 1, dann 3-4 Minuten Stufe 2.
  • Teig löst sich durch den Roggenanteil nicht wirklich vom Kesselrand. 
  • Sollte dein Teig zu fest sein, kannst du noch etwas Wasser tröpfchenweise einkneten, bis der Teig eine gute Konsistenz hat. Er sollte sein wie weicher Zement, aber nicht flüssig.
  • Teig wird den Fenstertest NICHT bestehen. Das ist völlig egal.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von knapp 27 Grad (sollte der Teig bei dir über 30 Grad warm sein, dann im Hauptteig beim nächsten Mal das Wasser kühler halten; wenn er viel kühler ist, das Schüttwasser beim nächsten Mal etwas wärmer halten).
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • ca. 1 – 1,5 Stunden Teigruhe/Reife bei ca. 21.5° Raumtemperatur (sollte dein Teig oder Raum wärmer sein, verkürzt sich die Reifezeit; wenn kühler, dann verlängert sie sich; je 5 Grad mehr oder weniger halbiert oder verdoppelt sich die Reifezeit).
  • Nach der Teigruhe/Stockgare (bei mir um 08:30 Uhr) wird der Teig auf eine bemehlte Oberfläche gekippt um ihn zu formen (siehe auch Foto-Anleitung unten).
  • Mit dem Teigschaber Mehl unter den Teigling schieben, so dass er nicht anklebt.
  • Auf der Oberfläche des Teigs etwas Mehl aufstreuen und verstreichen. Nun die Luft etwas aus dem Teig drücken (Entgasen), so dass du eine feine Krume erhältst, wie auf den Bildern zu sehen.
  • Jetzt jeweils eine Seite nach innen klappen und dann den Teigling leicht drehen. D.h. ringsherum die Seiten mit einer Hand nach innen falten, mit der anderen dann festhalten. Wenn etwas Spannung in der entstehenden Teigkugel ist, diese mit einem Schwung umdrehen.
  • Dann die Teigkugel etwas auf Spannung zu sich heranziehen mit der Flachen Hand. Siehe Anleitung unten bei den Fotos.
  • Dann wird der Teigling mit dem Schluss nach unten in ein gemehltes Gärkörbchen gelegt.
  • Teigling abdecken und vor Zugluft schützen.
  • ca. 2 bis 2,5 Stunden Reife im Raum, Teigling vergrößert sich dabei nochmal (ca. +35-40%) in dieser Stückgare. Der Teig erhält evtl. eine feine Maserung auf der Oberfläche. Das ist das Zeichen dafür, dass er reif ist. Siehe Beispiel Foto unten.
  • Wenn also auf dem Teig deutlich Risse zu sehen sind, ist er bereit zum Backen. Auch, wenn er schon luftig ist und beim Drücken mit einem Finger die Druckstelle nicht oder kaum mehr in die Ausgangsposition zurückspringt. Wenn nein, noch weiter gehen lassen. Sollte das schneller bei dir gehen, dann ggfs. schon früher backen. Daher den Teig beobachten. Rechtzeitig den Ofen einschalten, wenn du dir unsicher bist direkt nach dem Formen. 
  • Der Ofen wird aufgeheizt auf 250 Grad O/U-Hitze mit Backstein und Schwader. 
  • Teigling auf den heißen Backstein stürzen.
  • Backstein: 10min bei 250° unter Dampf backen.
  • Backstein: 10min bei 220° backen ohne Dampf (kurz ablassen).
  • Backstein: 40min bei 200° backen ohne Dampf.
  • Mit 95 Grad+ Kerntemperatur ist das Brot durchgebacken, du solltest die 1 Stunde aber mindestens einhalten, auch wenn die Kerntemperatur schon erreicht wurde.
  • (du kannst das Brot natürlich auch im Topf backen)
  • Brot auf einem Rost abkühlen lassen.
  • Fertig!

Erkennbare Maserung auf der Oberfläche des Teiglings: Er ist bereit gebacken zu werden

So sah mein Teig nach dem Kneten in der Teigwanne zur ersten Gare aus (mit nassen Händen etwas glatt gestrichen)

Hier siehst du Schritte, wie Brote rustikal geformt werden (längere Anleitung zum rustikalen Krusten-Aufriss findest du hier):

Und auch als Beispielvideo: So wie dieses andere Brot habe ich auch das einfache Bauernbrot geformt:

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

Artikel zuletzt aktualisiert am 28. November 2024 von
Hier findest du Quellennachweise
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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