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Mein Beitrag zum World Bread Day 2023: Ein dunkles Roggenmischbrot. Die Dreistufenführung macht aus dem Sauerteig den Hauptdarsteller dieses dunklen Mischbrots. Je zur Hälfte mit Roggen und Weizen und der Rübensirup liefert viel Farbe für die Krume und leckere Kruste. Eines meiner besten Brote bisher! Mein offizieller Name dafür: Das Schwabachtaler Anno 23.
Es gibt so Brote, da ärgere ich mich, wenn das Vesper zu Ende ist. Und freue mich zugleich darüber, wie lecker es doch war. Dieses dunkle Roggenmischbrot ist geschmacklich vermutlich eines der schönsten Brote, die ich bisher gebacken habe. Grund dafür sind nicht nur wunderbare Mehle meiner Hausmühle, sondern auch ein dreistufig geführter Sauerteig. Die ersten beiden Stufen sind reine Roggensauerteig-Stufen, die 3. Stufe wird ganz unkonventionell zum Roggen-Weizen-Mischsauerteig. Erdige, malzige, tief dunkle, leicht säuerliche Noten bestimmen den Geschmack. So wie man es sich von einem dunklen Roggenmischbrot wünscht.
Dreistufiger Sauerteig im dunklen Roggenmischbrot
Damit der Sauerteig aromatisch und bezüglich der Triebkraft das Maximum erreicht, ist die Dreistufenführung ideal. In 3 direkt aufeinanderfolgenden Fütterungen wird der Vollsauer produziert, der am Ende dann in den Hauptteig darf. Häufig wird das bei Roggensauerteigen so gemacht, bei Weizensauerteigen ist es eher unüblich (wenngleich natürlich auch andere Sauerteige als Roggensauerteige von häufigen Auffrischungen profitieren). Hier wird mit unterschiedlichen Anstellgutmengen und Wassertemperaturen gearbeitet, so dass am Ende ein Sauerteig entsteht, der aromatisch komplex und nicht zu sauer ist. Durch den Mischsauerteig in der Vollsauer-Stufe nimmt der Sauerteig nochmal andere Aromenstrukturen an, als man üblicherweise in der Dreistufenführung gewohnt ist. Für mich der klare Hauptdarsteller in diesem Brot.
Verwendete Mehle im dunklen Roggenmischbrot
Ich habe Standardmehle verwendet:
Weizenmehl Typ 1050
Roggenmehl Typ 1150
Vortag
11:00 Uhr Sauerteig Stufe 1 angesetzt (Anfrischsauer)
14:00 Uhr Sauerteig Stufe 2 angesetzt (Grundsauer)
Backtag
09:00 Uhr Sauerteig Stufe 3 angesetzt (Vollsauer)
12:30 Uhr Hauptteig geknetet/gemischt (bei hohem Roggenanteil wird eher gemischt als geknetet)
13:45 Uhr Teig geformt und ins Gärkörbchen gelegt
14:45 Uhr Ofen angeheizt
16:00 bis 16:50 Uhr Backen
ca. 900g Brot
🕒
Deutschland
Hält lange frisch
Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)
Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!
Vollsauer: Sauerteig Stufe 3 (bei mir: 9:00 Uhr)
200g Grundsauer Stufe 2
100g Roggenmehl Typ 1150
100g Weizenmehl Typ 1050
150g Wasser (50 Grad)
Anstellgut in einem hohen Gefäß (z.B. Einmachglas) im Wasser auflösen, Mehl einrühren und abgedeckt 3,5h im Raum reifen lassen. Mein Vollsauer hatte eine Temperatur von 28 Grad. 26 bis 30 Grad sind im Rahmen.
Hauptteig (bei mir: 12:35 bis 12:45 Uhr)
Vollsauer
100g Roggenmehl Typ 1150
200g Weizenmehl Typ 1050
225g Wasser 40 Grad
10g Rübensirup
13.5g Salz
Hier siehst du die Schritte, mit denen ich das Brot rustikal geformt habe (längere Anleitung zum rustikalen Krusten-Aufriss findest du hier):
Und auch als Beispielvideo: So wie dieses andere Brot habe ich auch das dunkle Roggenmischbrot geformt:
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Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:
Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!
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Hi René,
ich bin großer Fan Deiner Website und backe ständig verschiedene Deiner Rezepte. Da ich seit 3 Jahren in England lebe, sind gute Brote Mangelware und selbst backen hilft! Neben (guten!) lokalen Mehlen (shipton-mill.com und dovesfarm.co.uk haben beide super Mehle!) nutze ich auch deutsche Mehle wie 1150er Roggen- und 1050er-Weizenmehl – besonders in dem oben stehenden Rezept.
Das Mischbrot habe ich ohne Hefe im Topf 25min mit Deckel bei 250° dann nochmal 20min ohne Deckel bei 200° gebacken. Es sieht toll aus mit schönem Aufriss, allerdings fand ich schon beim Herausnehmen, dass es sich sehr leicht anfühlte und es auch etwas flacher war als andere Brote. Vielleicht hatte es etwas Übergare…
Leider hatte sich mein Verdacht dann am nächsten Morgen beim Anschneiden bestätigt: recht trocken, aber die Krume ist okay.
Da alle anderen das Rezept so gut finden, frage ich, was bei mir anders sein könnte bzw. was ich falsch gemacht haben könnte. Hast Du eine Idee?
Hallo Ralf, das ist natürlich schwer aus der Ferne zu sagen ohne Fotos. Aber gut möglich, dass es Übergare gewesen ist. Wenn das Brot noch flacher ausfällt als ohnehin schon geplant, ist das ein typischer Indikator dafür. Trockenheit allerdings nicht. Wenn das Brot trocken ist, ist es eher eine Frage der Wassermenge oder aber der Backzeit und Temperatur.
HeyHo,
Erstmal ein großes Dankeschön für deine tolle Website. Für mich definitiv einer besten deutschsprachigen Brot-Blogs. Super strukturiert, übersichtlich und verständlich. 10 Sterne hierfür!!!!
Eine Frage habe ich zu diesem Rezept:
Wie siehst du Zeiten und Temperaturen für das Backen im Topf?
20 Minuten 250° mit Deckel und 35-30 Minuten bei 200° ohne Deckel????
Freue mich auf deine Antwort.
Weiter so.
Liebe Grüße
Danke dir! 🙂 Ja genau, so backe ich auch. 20-25min mit Deckel bei 250 Grad und dann ohne Deckel, meist auf 200 Grad.
Hallo René,
tolle Webseite und ebenso gute Rezepte.
Kann man bei dem Rezept auch für die Haltbarkeit ein Kochstück einsetzen und kann man auf das Entgasen verzichten um eine offenere Krume zu bekommen?
Viele Grüße
Kochstück kannst du machen, ist aber in der Regel nicht so wichtig. Das Brot hält so schon recht lange. Eine offene Krume ist hier unrealistisch, weil es 50% Roggenanteil sind. Aber natürlich kannst du weniger entgasen, damit die Porung etwas luftiger werden kann. Da musst du aber auch den perfekten Reifezustand erwischen. Bei der langen Stückgare wird die Krume zwangsläufig eher fein.
Hallo Rene
Ich wollte das dunkle Roggenmischbrot nachbacken, da mich dieses sehr interessiert. Dafür benötige ich aber einen neuen Sauerteig, da mein alter Sauerteig schimmelig geworden ist.
Ich bin der Anleitung zum Sauerzeug züchten gefolgt.
Schon nach dem ersten Tag ergab sich eine Volumenvergrößerung bei mehr von ungefähr 20%.
Am zweiten Tag zeigte sich bei mir nach 4 Stunden schon mehr als eine Verdoppelung und ich bin zu Tag 3 übergegangen.
Diesen Tag habe ich nun schon zum vierten Mal wiederholt und es zeigt sich bei mir keine Volumenvergrößerung .
Sollte ich trotzdem weiterführen oder läuft hier etwas falsch?
Liebe Grüße Rainer
Hi Rainer, grundsätzlich würde ich der Anleitung relativ sklavisch folgen. Egal wie die Volumenvergrößerung ist. Ob schneller oder langsamer. Wenn dann gar nix mehr passiert, vielleicht noch 2-3x füttern, ob der Sauerteig nur etwas braucht. Im Zweifelsfall neu anfangen. Oder mit etwas geriebenem Bio-Apfel auf die Sprünge helfen.
Roggenbrot mag ich sehr, her damit!
Eines der besten, evtl. sogar das BESTE Mischbrot, dass ich bisher gebacken und gegessen habe. Besten Dank für das Rezept.
Das freut mich Lothar! Danke dir.
Alex, das Brot sieht hammergeil aus und ich verstehe, dass du begeistert bis. Ich werde es demnächst mal nachbacken. Danke fürs Mitbacken beim World Bread Day 2023!
Danke dir, freut mich! 🙂
Lieber Rene,
Ich backe jetzt schon seit einigen Monaten gerne deine Rezepte nach. Ich bin begeistert von den prezisen Anleitungen und auch sehr dankbar für die Zeitpläne, die sind eine große Hilfe. Also erstmal ein großes Lob und Dankeschön an dich.
Ich habe eine Frage zu diesem Rezept. In der Regel stelle ich meinen Sauerteig 3 Tage vor dem Teig ansetzen aus dem Kühlschrank und füttere ihn täglich, damit er aktiv ist. Irgendwie weigert sich etwas in mir, den Ansatz dann wieder in den Kühlschrank zu stellen über Nacht. Wird der Sauerteig dann nicht wieder inaktiv?Kann ich den auch draußen lassen? Bzw warum stellst du ihn in den Kühlschrank?
Liebe Grüße und schonmal Danke im vorraus.
Der Sauerteig muss nicht dauerhaft im Raum stehen bleiben, wenn du ihn vor dem Backen auf Trab bringst. Dann ist die Gefahr einer Überreife gegeben. Lieber füttern und dann bis zum nächsten Tag wieder in den Kühlschrank stellen. Die Triebkraft geht dann nicht verloren, sie hält sich 1-2 Tage.
Kann man das DUNKLE ROGGENMISCHBROT 50/50 auch auf einem Backblech statt auf Pizzastein oder im Topf backen? Wenn ja was müsste man verändern?
Das Blech mit aufheizen. Das sollte gehen. Das Ergebnis kann etwas kompakter werden, weil der Ofentrieb vermutlich etwas schwächer ist. Würde ich aber einfach mal ausprobieren.
Sehr schade finde ich , daß es kein Video für den Sauerteigansatz gibt. Das hört sich sehr schwierig an. Wie man einen Brotlaib formt ist dagegen ja wohl einfach !😊
Hallo Iris, der Sauerteigansatz ist hier bereits vorausgesetzt. D.h. du musst schon einen funktionierenden Sauerteig im Einsatz haben. Wenn du den schon hast, kommst du normalerweise mit der Anleitung hier im Rezept zurecht. Wenn du noch keinen haben solltest, findest du hier eine Anleitung, wie du dir deinen eigenen Sauerteig anzüchten kannst: https://www.brooot.de/ratgeber-selbst-einfach-und-schnell-einen-sauerteig-zuechten/
Tolles Rezept 👍
Ich habe eine Frage zum Vollsauer. Da steht „ASG in Wasser auflösen“. Verträgt das ASG 50 Grad heißes Wasser? Gehen da nicht die Hefebakterien kaputt?
Liebe Grüße
Marion
Das geht, weil das Wasser dann direkt durch den Sauerteig abgekühlt wird. Und spätestens mit der Mehlzugabe wird das Ganze dann die richtige Temperatur annehmen. So schnell gehen die Hefen nicht kaputt.