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Einfaches Sauerteigbrot

Easy Peasy Sauerteigbrot

Was braucht es für ein gutes Sauerteigbrot? Natürlich einen fitten Sauerteig, gute Mehle und etwas Zeit. Das reicht schon aus, um einem Brot einzigartigen Geschmack zu verleihen. Und selbst wenn dein Sauerteig nicht fit ist, habe ich noch einen kleinen Tipp für dich!

Wer keinen Sauerteig hat, obwohl er regelmäßig Brote bäckt, der verpasst etwas. Sauerteig macht aus einem eindimensionalen Brot etwas Komplex-Aaromatisches! Selbst wenn du dich nicht an die Erstellung eines Sauerteigs heran traust, spring über deinen Schatten...es gibt tolle Anleitungen dazu im Netz und du wirst garantiert dafür belohnt. Alternativ besorge dir einen Sauerteig in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft und führe ihn weiter.

Sollte dein Sauerteig noch nicht so fit sein, dann frische ihn vor dem Rezept über 3 Tage täglich auf. Das sollte ihm ausreichend Power verleihen. Und wenn du ihm dann immer noch nicht vertraust, dann pack 1g sogenannte "Schisser-Hefe" in den Teig. So geht er dann garantiert auf und du musst keine Angst haben, dass der Teig nicht ausreichend fermentiert. Sobald du dann mehr Vertrauen hast zu deinem Sauerteig, lässt du die 1g weg und genießt unverfälschten Sauerteig-Geschmack.

In meinem Rezept finden sich nur deutsche Mehle. Also keine Spezialmehle, mit denen man Brote zweifellos nochmal auf andere Levels heben kann. Aber es muss nicht immer speziell sein und wird trotzdem toll. Dieses Brot beweist es: Meine Mehle kommen von der Winkler Mühle ums Eck. Eine kleine Mühle mit sehr bodenständigen und guten Mehlen. Versuche dir dazu eine Quelle zu finden, damit du nicht auf die qualitativ dürftigen Mehle im Supermarkt zurückgreifen musst. Auch dieser Aufwand wird sich lohnen!

Zum Rezept ansich: Der Sauerteig wird über Nacht angesetzt und geht dann direkt am nächsten Tag in den Teig nach 12 bis 14 Stunden. Gefüttert habe ich ihn mit Vollkornmehl (selbst gemahlen). Im Hauptteig steckt helles 550er Mehl und noch etwas mehr Vollkornmehl. Ansonsten kommt nur noch Wasser und Salz dazu. Das war es auch schon. Keine Vorteige, keine Öle, kein Honig oder Malz, keine anderen Gewürze. Ein pures Sauerteigbrot, so wie es ursprünglich gedacht ist.

Hat alles geklappt, wartet auf dich ein Brot mit einer dunkel ausgebackenen, krossen Kruste und einer elastisch-weichen Krume, geschmacklich fein säuerlich. Das Brot sollte 2-3 Tage halten, ist aber nach 3-4 Stunden Abkühlzeit angeschnitten am leckersten. Ich friere gerne die Hälfte direkt geschnitten ein. 2 Minuten im Toaster aufgetaut und gebacken, habe ich frisches Brot an Tagen, an denen ich sonst kein Brot im Hause habe.

Mein Zeitplan:

Vortag

22:00 Uhr Sauerteig ansetzen

Backtag

11:30 Uhr Hauptteig ansetzen
12:00 Uhr Dehnen und Falten
12:30 Uhr Dehnen und Falten
13:00 Uhr Dehnen und Falten
15:00 Uhr Vorformen des Teigs
15:30 Uhr länglich zu einem Batard formen und in Gärkörbchen legen
16:30 Uhr Gärkorb in den Gefrierschrank stellen
17:00 bis 17:45 Uhr Backen

Ergebnis

ca. 750g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält 2 bis 3 Tage frisch

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Dieses Brot habe ich im Topf gebacken
Ich verwende aktuell den Brotback-Topf von Chefarone (Amazon-Link*) für runde Brote oder die Challenger Breadpan. Weitere Brotback-Töpfe findest du in meinem Test. Das Brot kann aber natürlich auch auf einem Backstein oder Backstahl gebacken werden. Alles übers Brotbacken im Topf liest du hier.

Zutaten

  • 10g Anstellgut vom Weizensauerteig
  • 100g Weizen Vollkornmehl
  • 350g Weizenmehl Typ 550
  • 325g Wasser
  • 20g Bassinage / Reservewasser
  • 10g Salz

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Zubereitung

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Vortag

Sauerteig (bei mir: 22:00 Uhr)
10g Anstellgut vom Weizensauerteig
50g Weizen Vollkornmehl
50g Wasser
Gut vermengen und dann bei 18 bis 22 Grad im Raum reifen lassen bis zum nächsten Tag für 12 bis 14 Stunden.

Backtag

Hauptteig (bei mir: 11:30 Uhr)
ca. 100g Sauerteig
350g Weizenmehl Typ 550
50g Weizenvollkornmehl
275g Wasser
10g Salz (später einkneten)
20g Bassinage (später ggfs. einkneten)
(bei Bedarf 1g „Schisser-Hefe“, wenn du deinem Sauerteig nicht vertraust)

  • Sauerteig im Wasser auflösen, dann das Mehl dazugeben.
  • Bei Stufe 1 ca. 7 Minuten kneten.
  • Bei Stufe 2 weitere 3-5 Minuten kneten, dabei Salz dazugeben.
  • In der letzten Minute noch das Reservewasser einkneten, wenn Teig noch Wasser aufnehmen kann und nicht schon zu weich ist.
  • Teig muss die Fensterprobe bestehen und somit gut dehnbar sein.
  • Siehe Foto unten, wie mein Teig am Ende der Knetzeit ausgesehen hat.
  • Mein Teig hatte eine Temperatur von 26 Grad.
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • 3:30 bis 4 Stunden Reife bei 23° Raumtemperatur (je kühler, desto länger. Teig muss Luftbläschen aufweisen und sich verdoppeln. Sonst noch etwas reifen lassen).
  • Dabei 3x Dehnen und Falten bei 30, 60, 90 Minuten. Infos über Dehnen und Falten
  • Nach der Stockgare (bei mir um 15:00 Uhr) wird der Teig auf eine mit Mehl minimal gemehlte Oberfläche gekippt.
  • Mit der Teigkarte wird der Teig auf Spannung geschoben. Siehe Beispielvideo unten. 
  • Teig ruht dann unter einem Küchentuch für ca. 30 Minuten.
  • Danach verteilst du etwas Mehl auf der Oberfläche des Teiglings und drehst ihn mit der Teigkarte um.
  • Zieh den Teig etwas aus und ggfs. drückst du etwas von der Luft aus dem Teig, wenn er zu luftig sein sollte.
  • Dann wird der Teig zu einem länglichen Batard geformt (Beispielvideo siehe unten).
  • Verteile etwas Mehl auf die glatte Oberfläche des Teigs und dreh ihn mit Hilfe der Teigkarte um auf deine Handflächen.
  • Drücke die Seiten zusammen und lege so den Teigling in das Gärkörbchen, welches du vorher gemehlt hast. 
  • Du kannst jetzt nochmal versuchen etwas die Längs-Seiten (und vor allem auch die Enden; für einen sauberen Schluss) auf Spannung zu ziehen.
  • Der Teig reift im Gärkörbchen abgedeckt nun 1 Stunde (Stückgare).
  • Nach 30 Minuten der Stückgare Ofen auf 250 bis 270° hochheizen (mit Schwader und Backstein).
  • Nach der Stunde Stückgare wandert das Gärkörbchen nochmal zum Abkühlen und Stabiliseren ins Gefrierfach.
  • Nach 30 Minuten im Gefrierschrank wird der Teigling auf ein Stück Backpapier gekippt. Das Mehl wird sauber verteilt auf dem Teigling und mit einer Rasierklinge oder einem Wellenmesser wird einmal längs ca. 0.5cm tief eingeschnitten.
  • Teig kommt so in den Ofen auf den Backstein.
  • Schwaden für 10 Minuten bei 250 bis 270°.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere ca. 35 Minuten.
  • Wenn du lieber im Topf backen willst: 20 Minuten bei geschlossenem Deckel bei 250 bis 270°. Dann Deckel abnehmen und bei 200° für 25 Minuten weiterbacken.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

So sah mein Teig direkt nach dem Kneten aus

So wie dieses Brot habe ich den Teig vorgeformt (Preshape; bei mir um 15 Uhr)

So wie dieses Brot habe ich auch das Easy Peasy Sauerteigbrot länglich zum Batard geformt (bei mir um 15:30 Uhr)

 

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Autor:
René Dasbeck

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Artikel zuletzt aktualisiert am 16. August 2022 von
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Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Zu viel Respekt habe ich vor diesem Berufsstand und davor welche Anforderungen Mitglieder dieser Zunft täglich stemmen müssen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Selbst, wenn auch mal ein Brot misslingt. Hier findest du meine Lieblingsrezepte.

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