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Weizen-Roggen-Mischbrot mit langer Frischehaltung

Saaten Mehrkorn-Mischbrot im Kasten

Optisch haben meist runde oder langgewirkte und freigeschobene Brote die Nase vorn. Kastenbrote gelten als eher langweilig und unter manchen Brotpuristen als Notfalllösung, wenn der Teig zu weich geworden ist. Für den Alltag sind sie allerdings ideal. Und dieses Weizen-Roggen-Mischbrot hat es auf meine Liste der absoluten Lieblingsbrote geschafft. Meine Tochter mag Kastenbrote mit reichlich Saaten am liebsten. Daher muss ich neben all den anderen tollen Broten die es so gibt vor allem dieses hier häufig backen.

Wenn ich ein Brot im Kasten backe, dann meistens Mischbrote mit Saaten und einem guten Anteil an Vollkorn. Außerdem vor allem dann, wenn die Frischehaltung besonders wichtig ist. Also wenn das Brot ein paar Tage frisch bleiben soll. Genau dafür sind Kastenbrote ideal. Man kann den Teig etwas weicher machen, weil er nicht gewirkt werden muss. Man hat also quasi eine Formgarantie, weil das Brot nicht auseinanderlaufen kann. Trotzdem versuche ich dem Teig immer etwas Spannung zu geben, damit er im Kasten dann gut aufgeht. Das mache ich in der Regel, indem ich den Teig nach der Stockgare mit der Teigkarte auf Spannung schiebe (Stichwort Preshaping).

Um eine lange Frischehaltung und auch Aromen im Brot zu erreichen, wird mit mehreren Vorteigen gearbeitet. Ein Quellstück aus Altbrot und eines für die Saaten. Ansonsten würden die Saaten während der Gare und dem Backen Feuchtigkeit aus dem Teig ziehen und das Brot trocken machen. Der Roggen-Sauerteig bringt ordentlich Geschmack in das Brot und Roggen ansich auch immer einen Vorteil bei der Frischehaltung. Ich verwende gerne einen Waldstaudenroggen. Der hat für mich mit Abstand das beste Aroma. Aber natürlich kann man auch mit jedem anderen guten Roggen-Vollkorn ein tolles Aroma in das Brot bringen. Um die Frischehaltung noch etwas auf die Spitze zu treiben, habe ich noch einen kleinen Anteil Schwarzroggen eingebaut. Der bindet viel Wasser. Der Anteil darf allerdings nicht zu hoch sein. Du musst aber nicht Schwarzroggen verwenden. Jeder andere tut es notfalls auch.

Für die Saaten greife ich auf das zurück, was gerade da ist. Meist Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen (ich liebe diese knusprigen kleinen Dinger) und Chiasamen. Jetzt aber zum Rezept.

Ergebnis

875g Brot

Zubereitungszeit

🕒

Region

Deutschland

Frischehaltung

Hält lange frisch

Rezept drucken
Dieses Brot habe ich in der Kastenform gebacken.
Alles übers Brotbacken im Topf liest du hier und auch, welche Kastenformen ich so verwende. Ich habe hier mit einer alten IKEA Kastenform gebacken (leider nicht mehr erhältlich). Sie hat eine Größe von 28 x 10 x 8 cm und ist für 800 bis 1200g Brote (je nach Teigvolumen) geeignet. Mögliche Alternative:

Zutaten

  • 50g Roggen-Altbrot + 100g Wasser
  • 150g Saaten (Hanf, Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Mandeln, Chiasamen, etc…) + 90g Wasser
  • 15g Anstellgut vom Roggen-Sauerteig + 50g Roggenvollkornmehl (ich: Waldstaudenroggen) + 50g Wasser
  • 200g Weizenmehl Typ 550
  • 300g Weizenmehl Typ 1050
  • 50g Schwarzroggen (oder Roggenvollkorn)
  • 6g frische Hefe
  • 13g Walnussöl
  • 10g Honig
  • 16g Salz
  • 300 bis 350g Wasser (mit 300g beginnen, Rest zum Schluss bei Bedarf zuschütten)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Zubereitung

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

Vortag

Altbrot-Quellstück

50g Roggen-Altbrot
100g Wasser
Über Nacht im Kühlschrank quellen lassen

Saaten-Quellstück

150g Saaten (Hanf, Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Mandeln, Chiasamen, etc…)
90g Wasser
Über Nacht im Kühlschrank quellen lassen

Roggen-Sauerteig

15g Roggen-Sauerteig
50g Roggenvollkornmehl (ich: Waldstaudenroggen)
50g Wasser
16 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen

Backtag

Hauptteig

Altbrot-Quellstück, Sauerteig und die restlichen Zutaten (außer Saaten-Quellstück) zuerst 3 Minuten auf Stufe 1 und dann 7 Minuten auf Stufe 2 verkneten. Der Teig muss sich nicht vom Rand ganz ablösen. Zum Schluss ca. die Hälfte der Saaten aus dem Quellstück in den Teig verkneten.

2 Stunden den Teig abgedeckt für die Stockgare gehen lassen. Dabei 3x alle 30min Dehnen und Falten.

Nach den 2 Stunden den Teig auf eine glatte Oberfläche legen und mit etwas Mehl und der Teigkarte auf Spannung schieben, so dass eine langgezogene Kugel entsteht. 

20 Minuten Teig ruhen lassen.

Teig erneut auf Spannung schieben und so dann in eine gefettete große Kastenform legen (wer frei schieben will, der kann dann ab hier rundwirken und in einem Gärkorb zur Stückgare weitermachen).

Den Rest der Saaten aus dem Quellstück auf dem Teig verteilen und andrücken. Vorher den Teig am besten etwas anfeuchten. 

1 Stunde Stückgare, währenddessen den Ofen auf 250° vorheizen.

50 Minuten backen, die ersten 10 Minuten schwaden, danach zu Ende backen bei 180°.

Teig aus der Backform nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen. 

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Autor:
René Dasbeck

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Artikel zuletzt aktualisiert am 5. Februar 2023 von
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2 Antworten
  1. Maria

    Hallo René, verwendest du für die Quellstücke kochendes oder kaltes Wasser? Macht die Temperatur hier große Unterschiede?
    Danke für deine Hilfe.
    Maria

    1. René von brooot.de

      Normalerweise nehme ich für ein Quellstück nur kaltes Wasser. Sonst wäre es ein Brühstück. Mit heißem Wasser geht das Ganze etwas schneller von Statten. Das ist der wesentliche Unterschied.

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„Der Bäcker“

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Zu viel Respekt habe ich vor diesem Berufsstand und davor welche Anforderungen Mitglieder dieser Zunft täglich stemmen müssen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Selbst, wenn auch mal ein Brot misslingt. Hier findest du meine Lieblingsrezepte.

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