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Rezept für Ciabatta mit Leinsamen, Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen und Sesam

Das wahnsinnig leckere Körner-Ciabatta

Ciabatta ist DER italienische Brot-Klassiker. Aber für mich war Ciabatta immer etwas langweilig. Bis ich auf diese Körner-Variante gestoßen bin. Und die ist unglaublich lecker, für mich die beste Variante überhaupt. Nachbacken ist quasi Pflicht!

Schwierigkeit: Mittel Direkt zum Rezept

Das klassische Ciabatta stammt aus Norditalien (vor allem aus Venetien und der Lombardei) und wird traditionell mit hellem Weizenmehl, Wasser, Salz, Hefe und viel Wasseranteil gebacken - ohne Körner, Saaten oder Vollkornanteile. Charakteristisch ist die luftige, grobporige Krume und die knusprige Kruste. Du findest hier in meinem Blog dazu passende Rezepte, wie

Klassisches Ciabatta
Rustikales Ciabatta
Ciabatta-Brötchen
Dunkles Ciabatta

Alle Ciabatta hier im Blog sind super und nachbackungswürdig. Aber wenn ich eines wählen müsste, wäre es hier dieses mit Körnern. Es ist so unglaublich lecker und sticht für mich jede andere Art Ciabatta aus.

In Italien selbst gibt es zwar moderne Bäckereien, die mit Saaten oder Vollkornmehlen experimentieren, aber das sind keine klassischen Varianten, sondern eher Neuerfindungen für den Geschmack oder die Gesundheit. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA sind Körner-Ciabatta oder Vollkorn-Ciabatta schon etwas häufiger zu finden (wenn auch nicht wirklich weit verbreitet), oft mit Sonnenblumenkernen, Leinsaat, Sesam oder einer Mischung aus Saaten.

Kann ich hier auch Sauerteig im Ciabatta verwenden?

Klassisch wird Ciabatta mit Hefe angesetzt. Aber natürlich kannst du auch nur mit Sauerteig oder (was ich die beste Variante finde) mit Hefe und Sauerteig gleichzeitig arbeiten. Dann hast du mehr Aroma und durch die Hefe die Luftigkeit. Reine Sauerteig-Ciabatta erhalten meist eine etwas festere Krume.

Welche Körner und Saaten passen zum Ciabatta?

Du kannst hier wie immer einsetzen, was du willst. Ich habe Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen und Sesam verwendet. Die Leinsamen habe ich im Teig genutzt, die anderen Körner und Saaten nur auf der Oberfläche des Ciabatta. So bleibt die Krume super luftig und die Kruste wird unvergleichlich kross aromatisch.

Welche Mehle verwende ich für das Körner-Ciabatta Rezept?

Ich verwende gerne helle Mehle in unterschiedlichen Stärken. Also hälftig ein normales Haushaltsmehl und dann für die andere Hälfte ein etwas back-stärkeres Mehl. So ist das Mehl insgesamt nicht zu stark und vereint Dehnbarkeit und Stabilität. Hier kommt auch noch etwas Vollkornmehl zum Einsatz, damit die Krume etwas mehr Substanz hat und nicht nur ein luftiges "Nichts" ist, wie man es häufig bei Ciabatta sieht. Ich habe also verwendet:

Weizenmehl Tipo 0 backstark (Alternativ ein gutes Weizenmehl Typ 550) (gibts zB bei bongu.de)
Weizenmehl Typ 550 (normal stark)
Weizenvollkornmehl

Was ist dieser "Autolyseteig" und müssten die Leinsamen nicht verquollen werden?

Beim Autolyseteig wird das Mehl schon vor dem Kneten mit Wasser verquollen. Das dauert in dem Fall ca. 30 Minuten und in der Zeit baut sich das Teiggerüst schon etwas auf, so dass nicht zu lange geknetet werden muss. Das hilft am Ende dabei, dass die Krume luftiger und offener wird und dass die Krumenfarbe durch weniger Oxidation leicht gelb-stichig bleibt.

Die Leinsamen könnte man verquellen mit Wasser, da sie aber ganz sind, schlucken sie ohnehin nicht so viel Wasser. Die 20g Leinsamen können also direkt in den Hauptteig gehen, ohne Risiko, dass das Brot trocken werden könnte.

Könnte ich das Ciabatta auch über Nacht reifen lassen im Kühlschrank?

Das geht und so könntest du am nächsten Tag morgens oder mittags dann backen, während hier in meiner Variante abends noch am selben Tag gebacken wird (ideal auch für Feste und Feiern). Der Kühlschrank sollte nicht zu warm sein (5 Grad maximal). Eventuell gehst du dann auch 15 Minuten früher in den Kühlschrank, damit der Teig nicht zu reif wird und fängst generell mit dem Zeitplan später an (damit du abends in den Kühlschrank gehen kannst).

Mein Zeitplan:

Backtag

07:55 Uhr Autolyseteig angesetzt
08:30 bis 08:38 Uhr Teig geknetet
09:10 Uhr Teig gedehnt und gefaltet
09:40 Uhr Teig gedehnt und gefaltet
10:10 Uhr Teig gedehnt und gefaltet
10:40 Uhr Teig sanft gedehnt und gefaltet
12:45 Uhr Teig rund geformt, in Körnern gewälzt, auf Backpapier abgelegt und abgedeckt
13:30 Uhr Teiglinge abgedeckt in den Kühlschrank gestellt
17:00 Uhr Ofen eingeschaltet
17:45 bis 18:10 Uhr gebacken

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Rezept

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Ergebnis

ca. 400g pro Ciabatta (bei 2 Stück)

Zubereitungszeit

🕒

Region

Italien, Venetien, Deutschland

Frischehaltung

Sollte schnell gegessen werden

Symbolbild: Zur Druckversion Rezept drucken
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Zutaten

  • 400g Weizenmehl Typ 550 (ich: 200g Tipo 0 backstark und 200g Typ 550; siehe Hinweise oben)
  • 40g Weizenvollkornmehl
  • 20g Leinsamen ganz
  • 2g frische Hefe (oder ich: 1g frische Hefe + 30g Anstellgut Sauerteig max 2 Tage alt)
  • 310g Wasser
  • 10g Salz
  • 23g Bassinage / Reservewasser
  • Körner und Saaten für die Kruste (zB Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam)

Hinweis, damit der Teig nicht zu weich wird: Es macht Sinn die Wassermenge immer etwas vorsichtiger zu dosieren, wenn nicht genau die gleichen Mehle verwendet werden, die ich verwendet habe. Ich versuche schon durch "Reservewasser" einen gewissen Faktor herauszurechnen, dennoch kommt es immer wieder vor, dass mal Teige beim Nachbacken zu weich werden. Lieber zu Beginn nochmal 20g weniger Wasser nehmen und später dann dazugeben. Vor allem dann, wenn man am Anfang der BäckerInnen-Karriere steht. :)

Hinweis zu Knetzeiten: Bitte beachte, dass hier angegebene Knetzeiten bei dir variieren können. Ich gebe hier die Knetdauer mit meiner Knetmaschine an. Mit anderen Maschinen und unterschiedlichen Parametern (Temperaturen, finale Wassermenge, Mehlsorte) können die Knetzeiten abweichen. Bitte achte eher auf Teigkonsistenzen, als auf meine Zeitangaben zur Knetdauer.

Hinweis zum Backen: Solange ich nichts Gegenteiliges angebe, bitte immer Ober- und Unterhitze verwenden!

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Zubereitung

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Backtag

Autolyseteig (bei mir: 7:55 Uhr) (was ist Autolyse?)
400g Weizenmehl Typ 550 (siehe Hinweise oben)
40g Weizenvollkornmehl
20g Leinsamen
300g Wasser
Wasser, Leinsamen und Mehl kurz zu einem Teigklumpen verkneten/mischen, nur so kurz bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind. Abgedeckt verquellen lassen.

Hauptteig (bei mir: 8:30 bis 8:38 Uhr)
Autolyseteig
2g frische Hefe in 10g Wasser aufgelöst (oder 1g frische Hefe + 30g Anstellgut Sauerteig max. 2 Tage alt verrührt)
10g Salz (später einkneten)
23g Bassinage (ggfs. später einkneten) (was ist Bassinage?)

  • Hefegemisch dem Autolyseteig zugeben.
  • Auf niedriger Stufe ca. 5 Minuten verkneten.
  • Dann das Salz auf etwas höherer Stufe für weitere 2-3 Minuten einkneten. Der Teig sollte dann schön glatt und dehnbar sein, wenn noch nicht, dann etwas weiter kneten.
  • Teig sollte recht weich sein und die Fensterprobe bestehen. Wenn er noch zu fest wäre, dann tröpfchenweise noch etwas Wasser (Bassinage) einkneten, bis er relativ weich, aber stabil ist. Siehe Foto von meinem Teig unten.
  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben.
  • ca. 4 Stunden Reife bei 21-22 Grad/ Stockgare.
  • Dabei 4x den Teig dehnen und falten, so dass sich das Teiggerüst stärkt und strafft. Sollte dein Teig schon sehr straff sein, aufhören zu dehnen und zu falten.
  • Restliche Zeit der Stockgare Teig ruhen lassen. Er vergrößert sich dann deutlich (60-80%).
  • Nach den 4 Stunden (bei mir: 12:45 Uhr) wird der Teig auf eine befeuchtete Oberfläche gegeben und zu einem Rechteck vorsichtig ausgezogen.
  • Mit einer Teigkarte den Teig halbieren.
  • Die beiden Teiglinge nochmal befeuchten und mit der befeuchteten Seite in Saaten und Kernen auf einem Teller wälzen.
  • Anschließend werden die Teiglinge jeweils auf einem Stück Backpapier auf einem Backblech oder Schieber abgelegt und mit einem anderen Backblech oder ähnlich abgedeckt.
  • (siehe mein Video dazu unten)
  • Nach 45 Minuten im Raum kommt das Ganze dann so in den 5-6 Grad kalten Kühlschrank und reift dort 4-6 Stunden.
  • 45 Minuten vor dem Backen wird der Ofen aufgeheizt auf 250 Grad Ober- und Unterhitze. Idealerweise Backstein und Schwader für Dampf mit aufheizen.
  • Wenn der Ofen heiß ist, werden die Teiglinge mit dem Backpapier auf den heißen Stein gezogen.
  • Backen bei 250° und dabei schwaden bzw. bedampfen für 10 Minuten.
  • Dampf ablassen und herunterschalten auf 200°.
  • Backen für weitere 15 Minuten.
  • Abkühlen lassen auf einem Rost.
  • Fertig!

So sehen die Teiglinge abgedeckt mit einem anderen Backblech aus und so kommt das Ganze auch nach 45 Minuten in den Kühlschrank.

Die fertig gewälzten Teiglinge

Saaten und Kerne auf einem Teller für das Wälzen der Teiglinge

Fertig gekneteter Teig

Und so habe ich mein Körner-Ciabatta geformt

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Autor:
René Dasbeck

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Verwendete Brotback-Helferlein

Die folgenden Utensilien habe ich bei diesem Rezept verwendet. Hier findest du alle Utensilien, die ich für's Brot-Backen verwende:

  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenmaschine
  • Bild für Brotback-Utensilie: Dauerbackfolie
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigkarte
  • Bild für Brotback-Utensilie: Backstein
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teigwanne
  • Bild für Brotback-Utensilie: Küchenwaage
  • Bild für Brotback-Utensilie: Mehlstreuer
  • Bild für Brotback-Utensilie: Trennspray
  • Bild für Brotback-Utensilie: Schüsselhauben
  • Bild für Brotback-Utensilie: Brotbeutel
  • Bild für Brotback-Utensilie: Teiglappen
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Artikel zuletzt aktualisiert am 16. Oktober 2025 von
Hier findest du Quellennachweise
* Ich empfehle unter anderem Produkte bei Amazon, die ich selber als Utensilien für das Backen meiner Brote verwende. Wenn du über meine Links etwas kaufst, erhalte ich dort eine kleine Provision. Das unterstützt mich dabei, meinen Brot-Blog weiterführen zu können. Wenn du das nicht möchtest, kannst du die Produkte natürlich auch direkt über Amazon suchen, ohne auf meine Links zu klicken. Oder noch besser: Du kaufst im stationären Handel. Das würde mich genauso freuen. Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.
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Über mich

Mein Name ist René und eigentlich würde ich mich niemals selbst als Bäcker bezeichnen. Aber für meine Familie bin ich „der Bäcker“. Und weil mir das Backen von Brot unendlich Freude bereitet, versuche ich hier für mich und andere eine Sammlung an Brotback-Wissen und vielen Rezepten zu schaffen. Viel Spaß damit!

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